*Die Autoren*
Martin Kesici und Markus Grimm. Zwei Namen, die nicht mehr täglich in der BILD auftauchen, aber trotzdem noch dem ein oder anderen von uns irgendwo im Hintergrund rumschwirren dürften.
Kleine Rückblende: Martin Kesici ging 2003 als Sieger der Castingshow StarSearch hervor und landete daraufhin einen Hit mit „Angel of Berlin“.
Markus Grimm nahm etwa ein Jahr später an einem ähnlichen Fernsehformat teil, Popstars, und schaffte es am Ende in die Band Nu Pagadi, die Deutschland den Ohrwurm „Sweatest Poison“ bescherte. Soweit, so gut. Aber was kam eigentlich danach?


*Das Buch*
In „Sex, Drugs & Castingshows“ berichten zwei, die hautnah dabei waren, vom Leben hinter den Kulissen.
Vom Stress, dem man sofort nach dem gewonnenen Finale tagtäglich ausgesetzt wird, von Fotoshootings und Promotionterminen in ganz Deutschland, von verlogenen Managern und falschen Kollegen, von medienwirksam inszenierten Skandalen und von Plattenfirmen, die erst das große Geld mit den neuen „Popstars“ machen und dann deren Untergang einleiten, wenn das öffentliche Interesse abflacht.
Auch die beiden Autoren mussten am eigenen Leib erfahren, wie es ist, wenn die erste Single boomt und die zweite bereits floppt – bis heute fällt es ihnen schwer, neue Jobs in der Musikbranche zu bekommen, vor allem wegen des Castingshowstempels, den man nicht so leicht wieder loswird.

*Mein Fazit*
Inwieweit „Sex, Drugs & Castingshows“ glaubwürdig ist oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen.
Ich kann nur sagen, dass ich das Beschriebene als authentisch empfunden habe und mir die Autoren, unter denen ich mir bisher kaum etwas vorstellen konnte, dadurch ziemlich sympathisch geworden sind.
Sie jammern nicht die ganze Zeit rum, wollen mit dem Buch aber zum Ausdruck bringen, dass man im Showbusiness nicht naiv sein und sich nicht verbiegen lassen sollte.
Dass es ein hartes Geschäft ist, dürfte auch so jedem klar sein, doch nachdem ich „Sex, Drugs & Castingshows“ gelesen hatte, sah ich die Branche noch mal in einem etwas anderen Licht.

Tipp: Interessierte finden im Anhang Kopien der Original-Castingshowverträge von Martin Kesici und Markus Grimm.
Ein interessantes und teilweise überraschendes Buch, empfehlenswert.