Ich habe mir das Buch "kuschlige Filz-Tierkinder" von Monika Dillbaum ausgesucht, ohne Erfahrungen mit der Basteltechnik des Filzens zu haben. Was ich mir erhofft habe? Auch ohne viel Ahnung von Handarbeiten Kuscheltiere herstellen zu können.

Wem es ähnlich geht, kann ich das Buch leider nicht ans Herz legen. Zwar besteht es aus zahlreichen Anleitungen für unterschiedliche niedliche Tierchen, doch eine Grundanleitung ist nicht zu finden. Wie das Filzen überhaupt funktioniert, musste ich in einem anderen Buch nachlesen, das ich in einer Buchhandlung gefunden habe.


Wer das Filzen bereits beherrscht, findet hier unterschiedliche Kuscheltiere und eine Beschreibung der einzelnen Arbeitsschritte, auch die zu verwendenden Filzmengen sind angegeben. Allerdings muss ich sagen, dass das eigentlich nicht mehr besonders hilfreich ist, wenn man mit der Filznadel ein bisschen umgehen kann, es sei denn, man ist sehr unkreativ veranlagt. Ich habe schon das erste Filztier ohne eine der Anleitungen gebastelt, ohne die Filzwolle abzuwiegen, und es ist wirklich ziemlich einfach, dies aus dem Gefühl heraus zu machen. Ist in diesem Buch etwa ein Küken mit kugelrundem Kopf abgebildet, so steht in der Anweisung, man solle als Kopf eine Kugel aus dem Filz herstellen, worauf die meisten wohl auch alleine gekommen wären - aber wie filzt man eine Kugel? Die Antwort darauf ist im Buch leider nirgendwo zu finden. Falls mir irgendwann tatsächlich die Ideen ausgehen oder mir zur Umsetzung nichts einfällt, werde ich das Buch vielleicht gebrauchen können, aber weil die Tierarten im Buch nicht allzu exotisch sind (Küken, Pinguin, Pferd, Hund...) und diese Basteltechnik wirklich nicht schwierig ist, bezweifle ich, dass dieser Fall jemals eintritt.

Meine Meinung

Meiner Meinung nach ist ein solches Buch entweder etwas für Menschen, denen ohne konkrete Vorschläge keine Bastelmotive einfallen, sich nicht trauen, ein (in diesem Fall recht einfaches) Projekt ohne konkrete Schrittanweisung anzugehen, oder etwas für blutige Anfänger. Für letztere ist dieses Exemplar allerdings trotzdem nicht geeignet, da eben die Basics nicht ansatzweise erklärt werden.

Wenn man selbst nicht zur Zielgruppe der unkreativen erfahrenen Filzer gehört, sollte man sich lieber nach anderen Büchern zum Thema umschauen oder ein bisschen im Internet suchen. Ansonsten ist das Buch sicher auch als Ostergeschenk für die Oma oder Derartiges geeignet, da es beim Durchblättern immerhin Lust darauf macht, die Technik auch zu erlernen. Das war es dann aber auch schon.


*Erschienen bei: Frech-Verlag*