Wish u were dead
Autor: Todd Strasser alias Morton Rhue
Todd Strasser kritisiert mit seinem packenden Thriller „Wish U Were Dead“ die Cliquen-Problematik an amerikanischen Schulen und macht auf Themen, wie Mobbing und Ausgrenzung aufmerksam.
Madison Archer ist reich, beliebt und gehört zu der sogenannten „In-Clique“ an ihrer Schule, fühlt sich jedoch immer etwas schuldig, weil sie es so viel besser hat als andere, sodass sie immer besonders nett und hilfsbereit ist. Als eine Internet-Bloggerin, die sich von den Schülern der „In-Clique“ ausgegrenzt und gemobbt fühlt, in ihrem Blog Madisons Freunden Lucy und Adam den Tod wünscht und diese daraufhin verschwinden, ist sich Madison sicher, dass es sich nicht bloß um einen geschmacklosen Scherz handelt. Sie stellt Nachforschungen an und schon bald wird ihr bewusst, wie ernst die Situation wirklich ist...
Meine Meinung:
Zunächst muss ich sagen, dass "Wish You Were Dead", meiner Meinung nach, weitaus besser ist, als die Leseprobe vielleicht vermuten lässt. Nachdem ich anfangs nur mäßig überzeugt war, hat die Geschichte mich dennoch gefesselt und meine niedrigen Erwartungen weit übertroffen. Was mich allerdings etwas enttäuscht hat, war, dass die Geschichte so langsam anläuft und dann der Leser zum Ende hin mit Informationen und neuem Hintergrundwissen förmlich zugeschüttet wird. Auch die Blogeinträge von „an-G-kotzzt“ und die darauffolgenden Kommentare sind in meinen Augen ziemlich unrealistisch. Zudem ist auch Strassers Schreibstil mehr als gewöhnlich und leider auch in der Wortwahl sehr simpel. Gut gefallen haben mir jedoch die Einschübe, die immer wieder auftauchen, in denen der Entführer mit seinen Opfern spricht und dadurch die Spannung gesteigert wird. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, war das überraschende Ende (welches ich natürlich an dieser Stelle noch nicht verraten möchte) und die vielen falschen Fährten, die der Autor im Verlauf der Handlung legt. Ich bin erst kurz bevor aufgedeckt wird, wer der Entführer ist, selbst darauf gekommen und muss sagen, dass ich sehr überrascht war. Einen weiteren Pluspunkt bekommt das Buch für seine Hauptfigur Madison, die mir aufgrund ihrer stillen, etwas zurückhaltenden aber dennoch selbstsicheren Art wirklich gut gefallen hat. Natürlich ist die ganze Geschichte ziemlich konstruiert und unrealistisch. Allerdings bin ich der Meinung, dass sie sehr gut veranschaulicht, was aus Mobbing und Ausgrenzung resultieren kann. Ein bodenloser Hass, der einen Menschen dazu treibt, schreckliche Dinge zu tun. „Wish U Were Dead“ ist, meiner Meinung nach, ein Buch, dass zum Nachdenken anregt und seine Leser dazu bringt, ihr eigenes Verhalten gegenüber anderen zu hinterfragen.
*Erschienen bei Carlsen*
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Autorin / Autor: sunnygirl007 - Stand: 7. Juli 2010