Die geheime Sammlung
Autorin: Polly Schulman
„Die geheime Sammlung“ von Polly Shulman, erschienen im PAN Verlag, nimmt den Leser mit auf eine fantastische Reise in die Welt der Märchen.
Elizabeth hat zurzeit kein leichtes Leben: Ihre Mutter ist verstorben, ihr Vater neu verheiratet und ihre Stiefmutter hat nicht gerade ein gutes Wesen. Zu ihrem Vater kann sie kaum noch Kontakt aufbauen, denn er arbeitet ständig, um die Studiengebühren ihrer Stiefschwestern zu bezahlen. Sie selbst musste ihre Schule aufgrund von Geldmangel verlassen, und so findet sie sich an einer neuen Schule mit fremden Schülern wieder; prompt bekommt sie die Rolle der Außenseiterin. Alles ändert sich als sie einen Job im Museum „Repositorium der Verleihbaren Schätze“ bekommt. Elizabeth ist fasziniert von den vielen Dingen, die dort aufbewahrt werden und findet neue Freunde. Als sie die Sammlung der Gebrüder Grimm sieht, ist sie hin und weg, denn sie erkennt, dass Magie wirklich existiert. Doch Magie verleiht Macht und dass diese Macht in falschen Händen Böses vollbringen kann, sollen Elizabeth und ihre Freunde bald erfahren: Anjali, ebenfalls Mitarbeiterin im Museum, wird entführt! Werden sie Anjali retten können und alle gestohlenen Gegenstände der Grimm-Märchen zurückbringen? Und wird Elizabeth unter ihren Kollegen ihre erste große Liebe finden?
Meine Meinung:
Elizabeths Geschichte klingt selbst ein bisschen wie ein Märchen: Mutter gestorben, böse Stiefmutter und selbstsüchtige Stiefschwestern. Daher kann der Leser sofort einen Bezug zu der Hauptfigur des Romans herstellen. Elizabeth wirkt sympathisch und man möchte unbedingt, dass sie wieder glücklich wird. Ihr Glück findet sie bald und zwar mit ihrem neuen Job im Museum. Das Museum ist toll beschrieben und hat von Anfang an eine mysteriöse Ausstrahlung – besonders natürlich, als Elizabeth die Gegenstände aus den Grimm-Märchen findet wie z.B. den Spiegel der Stiefmutter Schneewittchens. Der Schreibstil ist einfach, aber mitreißend. Es kommt während des gesamten Romans keine Langeweile auf, da die Handlung stetig voranschreitet. Auch die Liebesgeschichte, die jedoch nicht die Handlung dominiert, ist von Anfang bis zum Ende nicht so offensichtlich wie in den meisten Jugendromanen.
Ich finde den Gedanken faszinierend, dass die Märchen der Gebrüder Grimm vielleicht nicht nur Gebilde ihrer Fantasie waren. „Die geheime Sammlung“ erweckt im Leser den Wunsch, dass die Märchen doch einen wahren Kern haben. Ein sehr gelungenes Buch, dass nicht nur Jugendliche begeistern wird.
Mein Fazit: Einfach märchenhaft!
*Erschienen im Pan-Verlag*
Weiter >>
Autorin / Autor: mell - Stand: 10. Mai 2010