Schrödinger, Dr. Linda und eine Leiche im Kühlhaus
Autor: Jan de Leeuw
Jonas frühstückt wie schon fast üblich allein mit seiner Schwester Sarah. Schließlich liegt der Vater in einer Anstalt und die alkoholabhängige Mutter von Tabletten getötet auf dem Bett, wie Jonas nur ein paar Minuten später entdecken wird. Reglos und ganz kalt und blass liegt sie da neben dem leeren Tablettenfläschchen und dem weißen Briefumschlag. Doch wie soll das Leben nun weitergehen? Schließlich würden die Beamten zwei elternlose Kinder niemals allein leben lassen und die Geschwister würden in ein Kinderheim gebracht.
Jonas aber entscheidet sich dazu, die Mutter ins bisher ungenutzte Kühlhaus hinter der Garage zu bringen und nach Jahren der Pause die Kühlung wieder in Gang zu bringen. Für eine menschliche Leiche und nicht wie früher für die Auslagen der Metzgerei.
Mühelos nimmt Jonas nun die Rolle ein, die seine Mutter vorher besetzte und erhält die Kulisse der ganz normalen Familie nach außen hin aufrecht. Doch seine Mutter war auch die Seelsorgerin Dr. Linda des örtlichen Tagesblättchens und so bleibt ihm nichts anderes übrig, als auch weiterhin die Leserbriefe zu beantworten. Einer dieser „unglücklichen Fälle“ ist Heleen, die sich nach Liebe sehnt, sie aber nicht empfinden kann, wie sie sagt.
Als Heleen irgendwann plötzlich in der Nähe des Hauses auftaucht und die Leiche im Kühlhaus entdeckt, muss Jonas ihr gezwungenermaßen die Geschichte erzählen und gemeinsam schmieden sie einen wagemutigen Plan, wie sie die Tote beseitigen können, um normal weiterzuleben.
Meine Meinung
Etwas zu diesem Buch zu sagen, fällt mir wirklich schwer, da es zwar mit 128 Seiten schnell durchgelesen ist, aber dadurch, meiner Meinung nach, einiges zu kurz gekommen ist. Außerdem ist das Problem zwar scheinbar gelöst, doch denke ich, dass es so nicht funktionieren würde.
Neben diesen Makeln glänzt allerdings der einfache und doch tiefgründige Stil des niederländischen Autors und dessen Kommentare. Diese regen zwar zum Nachdenken an, doch passen sie nicht genau in die Geschichte hinein.
Das Buch empfehle ich all jenen, die einen Lesehappen für zwischendurch suchen und dabei nicht nur unterhalten werden wollen, sondern auch einen Denkanstoß vertragen.
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Autorin / Autor: sanny - Stand: 16. Februar 2010