OPUS - Das verbotene Buch
Autor: Andreas Gößling
Hört sich spannend an, oder? Aber ja doch. 'Verboten' ist immer aufregend und anziehend. So zumindest dachte ich ganz am Anfang, da hielt ich das Buch in der Hand (mal ganz nebenbei gesagt ist der Buchumschlag super gemacht, fühlt sich nämlich echt gut an) und dachte eben genau das: ver-bo-ten. ;-) Und dann habe ich angefangen zu lesen. Meine Gedanken von 'uuuh verboten aufregend' wandelten schnell zu 'uuuh verboten langweilig'. Aber ich lese nie ein Buch nur halb, schließlich ist es eine Kunst an sich, so etwas Dickes überhaupt zu schreiben. Denn das Buch ist dick, kein Buch für die Dünn-Leser unter uns. Und, je mehr ich las, desto besser wurde die Geschichte – bis sie verboten spannend war.
Das Buch, geschrieben von Andreas Gößling, handelt von Amos, einem 15-jährigem Jungen und spielt rund 1462. Dieser bekommt am Anfang des Buches den geheimen Auftrag einen Brief zu übermitteln. (Dies ist also der -gähn- langweilige Teil. Es ist aber wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte, deshalb gilt: nicht einschlafen. Vielleicht muss man sich erst in den Schreibstil einlesen, vielleicht liegt es an dem Zeitsprung zu Beginn, vielleicht liegt es daran, dass ich müde war und vielleicht war es alles zugleich. Zumindest wird es echt viel besser...) Denn obwohl er den Brief nicht abgeben kann, ist Kronus (sein Auftraggeber) zufrieden mir ihm. Häh?
Genau meine Reaktion. Denn seine Aufgabe war nicht den Brief zu übermitteln, sondern nur zu sagen, dass eine Nachricht bereit liege. Das war ein geheimes Zeichen, dass 'das Buch der Geister' rechtzeitig fertig sein würde. Und um genau das Buch geht es dann auch. 'Das Buch der Geister' gibt demjenigen, der es liest, magische Fähigkeiten. Daher wird dann auch bald Jagd darauf gemacht. Es liegt an Amos, das Buch zu beschützen und es seinem rechtmäßigen neuen Eigner zu bringen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Wem gehört das Buch? Wie auch bei seinem ersten Auftrag, dem Brief, spielen geheime Zeichen und Geheimnisse aller Art eine große Rolle.
Amos muss um das Buch und um sich selbst kämpfen.
Meine Meinung
Wie schon gesagt ist das Buch erst etwas langweilig und zieht sich wie Kaugummi. Doch nach dem 2ten Kapitel konnte ich mich gut in die Figuren im Buch hineinversetzten und mit ihnen die Geschichte durchleben. Das ist dann auch wirklich abenteuerlich. Gößlings Schreibweise hat mich zu Beginn auch etwas irritiert. Und wenn Wörter wie 'Ketzer' benutzt wurden, hatte ich zwar eine vage Ahnung, was das für Menschen sind, doch echt gewusst habe ich es nicht. Erst nachdem ich es nachgeschaut habe (lang lebe Google) konnte ich mir ein besseres Bild von den Umständen und der Zeit in der Amos lebt machen.
Durch den allwissenden Erzähler steigt die Spannung. Als Leser vermutet und weiß man mehr als die Figuren im Buch. Am liebsten wäre ich (nicht nur einmal) selber in das Buch hinein geschlüpft um Amos zu warnen.
Ich empfehle das Buch jedem der vor phantasievollen und dicken Geschichtsromanen nicht zurückschreckt. Und wahrscheinlich muss man sich erst etwas einlesen... aber das ist es wert.
*Erschienen im Boje Verlag*
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Autorin / Autor: feo - Stand: 8. Februar 2010