Skinned
Autorin: Robin Wassermann
Ein Buch, dass im nu verschlungen ist, findet feo.
"Lia Kahn ist tot. Ich bin Lia Kahn. Deshalb – denn das ist ja wohl ein logisches Problem, das sogar ein minderbemitteltes Kind lösen könnte – bin ich tot. Da ist nur eine Sache: Ich bin es nicht."
So fängt das erste Buch aus der Skinned-Trilogie, geschrieben von Robin Wasserman an. Lia Kahn ist ein reiches, schönes und vor allem beliebtes Mädchen, bis ein Unfall ihr Leben ändert. In einer Welt in der Technologie an oberster Stelle steht, kommt es zu einer Reihe - technisch gesehen unwahrscheinlicher Vorfälle, die einen Autounfall kreieren. Und genau in diesem Auto sitzt Lia Kahn. Ihr Körper weist so viele Verletzungen auf, dass die Ärzte ihre Gehirn-Informationen scannen und diese dann in einen 'Skinner' einprogrammieren. Lia hat einen neuen Körper. Ein Körper der nicht aus Fleisch und Blut ist, sondern aus Sensoren, simulierter Haut und auf unnatürliche, perfekte Symmetrie weist. Ihre Freunde verlassen sie und ihre Familie weist sie zurück, obwohl sie die Entscheidung des 'Downloads' getroffen haben. Nur Auden scheint sich für Lia zu interessieren. Doch dies merkt Lia zu beginn nicht einmal, da sie in Selbstmitleid schwelgt. Ihre eigenen Vorurteile gegen das Leben dass sie führt, die Vorurteile anderer, die Perfektion und die Unnatürlichkeit ihrer Existenz plagen sie. Aber was ist schon natürlich, wenn Eltern ihre Kinder nach einem Schema aussuchen und Intelligenz durch Schönheit eintauschen können? Wie ist es in einer Welt zu Leben, in der das Network (Internet) und deren Avatare das echte Leben einholen? Wie weit kann Wissenschaft in das Leben eingreifen? Ewiges Leben? Ewige Perfektion - kein Altern? Was passiert mit dem Glauben?
Meine Meinung
Robin Wasserman hat einen Blick in die Zukunft geworfen und in ihr, die heutzutage aktuellen Probleme verschärft und drastisch dargestellt. Krieg, Wissenschaft, Politik – alles in einem neuen Licht. Denn wer braucht schon Geld in der Zukunft? Es geht um Macht, um Einfluss. Diese ernsten Angelegenheiten sind fast unscheinbar in dem Teen-Buch hinein geflochten. Denn daneben ist auch die Welt der Jugendlichen scharf unter die Lupe genommen worden: Ehrlichkeit, die Rangliste auf dem Schulhof, Akzeptanz, Freunde, Familie und noch viel mehr. Der Schreibstil ist eher einfach. Das Zusammenspiel von kurzen und langen Sätzen, erleichtert dem Leser das Verständnis. Durch vermehrt kurze Sätze zu gebrauchen spiegelt Robin Wasserman auch die Verwirrung Lias wieder. Trotz der vielen positiven Punkte ist das Buch an manchen Stellen schleppend. Durch die Depression und das Selbstmitleid von den sich Lia (so scheint es) nicht losreißen will, verliert man die Geduld mit der Protagonistin. Doch unerwartete Ereignisse beleben das Geschehen und das Buch ist im nu verschlungen.
*Erschienen bei: script5*
Weiter >>
Autorin / Autor: feo - Stand: 12. Januar 2010