Die Suche nach dem roten Drachen

Authorin: James A. Owen
Aus dem Amerikanischen von Michaela Link

Buchcover

Das Buch „Die Suche nach dem Roten Drachen“ von James A. Owen ist nach „Wo Drachen sind“ der zweite Teil der Chroniken der Imaginarium Geographica. Übrigens hat der Autor den Roman selbst illustriert, was den Fantasyroman etwas realistischer wirken lässt.

*Zum Inhalt*
James A. Owen gelingt es, unterschiedlichste Mythen, Sagen und Geschichten zusammen zu vermischen. Dabei lässt er die Freunde auf eine Vielzahl historischer oder auch literarischer Figuren wie u.a. Odysseus, Medea, Orpheus, Peter Pan, Roger Bacon, Leonardo da Vinci, Cervantes und Dante treffen.
Nach dem  letzten Treffen und dem gemeinsamen Abenteuer von John (J.R.R. Tolkien), Jack (C.S. Lewis) und Charles (Charles Williams), alles drei Literaten, sind neun Jahre vergangen. Vieles hat sich seitdem verändert; manche von ihnen haben Karriere gemacht, andere eine Familie gegründet. Aber sie haben noch immer ihre Position als Hüter der „Imaginarium Geographica“ (das ist ein Atlas mit den ausführlichen Karten und Kommentaren des „Archipels der Träume“) inne. Es ist eine Welt, die parallel zu der gewöhnlichen Welt der Menschen existiert und wird kleinlich vor dieser geheim gehalten. So können nur wenige Auserwählte zwischen diesen Welten wechseln. Als erstes tritt da die junge Laura Leim auf, die mit künstlichen Flügeln des Erfinders Daedalus und einer magischen Kompassrose in Jacks Garten landet. Mit einem Mal geschehen im Archipel seltsame Dinge. Deshalb müssen die drei Hüter schnellstens dorthin zurück. Gemeinsam mit dem ehemaligen Hüter Bert (H.G. Wells) und dem umgebauten Luftschiff des Indigo Drachen reisen sie zu dem Herrscher des Archipels König Artus. Schließlich erfahren sie dort, was geschehen ist. Eine schreckliche Katastrophe nämlich: Alle Kinder sind mitten in der Nacht verschwunden und komischerweise auch gleichzeitig fast alle Drachenschiffe. So machen sie sich auf die Suche nach den verschwundenen Kindern.

*Meine Meinung*
Das Problem des Romans ist es, dass die Zusammenhänge und Hintergründe zu den einzelnen Personen und Geschichten kaum erklärt werden. Denn es wird einfach vom Leser vorausgesetzt, dass er weiß, was beispielsweise Odysseus auf seiner Reise zurück nach Hause erlebt hat. Es ist so sehr schwierig, insbesondere für Jüngere, ein solch gutes geschichtliches Vorwissen mitzubringen. Außerdem können sehr junge LeserInnen (das Buch ist angeblich ab zwölf geeignet) wohl kaum etwas mit philosophische Fragen über Schicksal, Schuld und Selbstbestimmung anfangen.  Für junge Erwachsene wirkt das Ganze auch aufgrund der vielen Bilder etwas kindisch und außerdem recht chaotisch. Schade fand ich auch, dass die einzelnen Figuren nicht ausführlich genug dargestellt, sondern nur oberflächlich beschrieben werden. Deshalb ist die Geschichte nicht ganz nachvollziehbar. Die Grundidee als solche, also die Vermischung von realen und fiktiven Figuren und Geschichten finde ich aber allgemein sehr gut und auch etwas verträumt-nachdenklich.

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Autorin / Autor: merlestern - Stand: 28. Juli 2009