Ich ganz cool
Autorin: Kirsten Boie.
Ein Buch über einen Jugendlichen aus sozial schlechteren Verhältnissen und darüber wie er und seine Familie damit umgehen, was er in seiner Freizeit tut und seine Wünsche.
Zusammen mit seinen Freunden versucht Steffen sich den Kick beim „Mutjoggen“ zu holen (über die Straße rennen, kurz bevor ein Auto kommt), sein Bruder tut dies mit S-Bahn-Surfen. Seine Mutter versucht sich abzulenken vom Elend, indem sie ihre Tochter zum großen Star machen will. Dabei übersieht sie komplett deren Probleme in der Entwicklung. Der Freund der Mutter sitzt den ganzen Tag nur vor dem Fernseher.
Schule ist eher ein Pflichtgang um Freunde zu treffen. Steffens Freunde und er bilden eher eine Zweckgemeinschaft, um der Tristesse zu entfliehen, als dass sie befreundet sind. Einen besseren Freund findet er in einem wohlbehütet aufgewachsenem Klassenkameraden. Steffen träumt davon, von seinem Vater abgeholt zu werden, doch dieser Traum platzt, als er diesen trifft und merkt, dass er nicht bei ihm bleiben möchte.
Zwischendurch werden die Wünsche und Träume von Steffen eingeblendet, vom Abhauen, Groß-Sein. Er träumt, auf einem Motorrad durch krasse Bedingungen wie Kälte, Wüsten, etc. zu fahren und zu wissen, dass er der Größte sein kann.
Das Buch hat seinen eigenen Sprachstil, um die Verhältnisse zu vermittelt, mit denen Steffen lebt. Es ist nicht unbedingt leicht zu lesen, aber es lohnt sich, „durchzuhalten“. Das Buch ist ein Augenöffner. Ich würde es nicht als Unterhaltungsliteratur sehen, sondern eher als „Aufklärungsbuch“. Als Schullektüre empfehlenswert.
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Autorin / Autor: nervensaege4you - Stand: 9. Juni 2009