Tote Mädchen lügen nicht
Autor: Jay Asher
Übersetzung: Knut Krüger
13 Kassetten
Als Clay einen Schuhkarton mit Kassetten vor seiner Tür findet, weiß er noch nicht, wie ihn diese sieben Aufnahmen verändern werden. Denn auf den Kassetten erzählt Hannah ihre Geschichte. Hannah, die vor ein paar Tagen verschwunden ist und deren Tod nach und nach bekannt wird. Die Stimme eines toten Mädchens, das sich selbst umgebracht hat. Mit den Bändern möchte sie erklären, wie es zu dieser Tat kam und so hat sie jeder daran beteiligten Person eine Aufnahme gewidmet. Und nur diese 13 Personen bekommen sie zu hören. Das beunruhigt Clay, denn das heißt, dass auch er Schuld am Selbstmord von Hannah trägt. Dabei hat er ihr doch nie etwas getan. Im Gegenteil, er wollte näher an sie herankommen, was aber nie geklappt hat. Jetzt ist sie tot und er wird sie nicht noch einmal sehen.
Hannah ist neu in der Stadt, doch in kürzester Zeit hat sie einen Ruf, der ihr nicht gerade zu Gute kommt. Leicht zu kriegen sei sie und mit jedem würde sie sich einlassen, auch für eine Nacht. Auch wenn dieses Gerede nichts weiter als ein Gerücht ist, möchte kaum einer die Person dahinter kennenlernen. Doch es gibt welche, die es versuchen. Hannah ist erleichtert endlich Verbündete gefunden zu haben, doch nach und nach wenden sie sich gegen sie und der Schneeball der Gerüchte wird zu einer Lawine. Ausgenutzt, ihrer Privatsphäre und ihrer Gedanken beraubt freundet sich die verzweifelte Hannah immer mehr mit dem Gedanken an ihrem Leben ein Ende zu bereiten. An Clay nagt die Ungewissheit, denn nach acht Schuldigen ist er noch immer nicht genannt worden und das, was sie Hannah angetan haben wird immer schlimmer. Doch dann auf der fünften Kassette, der neunten Aufnahme, taucht Clay auf.
Ausgrenzung und ihre Folgen
Dies ist ein Buch, von dem ich eine Menge erwartet hatte, da ich schon im Voraus begeisterte Stimmen dazu gehört hatte und auch der Klappentext ein spannendes Lesevergnügen versprach. Am Anfang gefiel mir auch die Geschichte, doch der Schreibstil hat mich ziemlich gestört. Da es immer wieder zwischen der Aufnahme von Hannah und Clays Verhalten beim Hören wechselt habe ich manchmal wieder eine Seite zurückblättern müssen, um die gegenwärtige Handlung zu verstehen.
Die Idee zum Buch gefällt mir richtig gut, doch fand ich die Handlungen der 13 Personen an einigen Stellen sehr unverständlich, genauso wenig wie Clays Gefühlsausbrüche. Das ganze spielt zwar in den USA, aber so anders sind die Menschen dort glaube ich nicht.
Wie gesagt, das Thema Ausgrenzung und die Kraft der Gerüchte fand ich interessant, aber die Umsetzung hat mich nicht überzeugt. Außerdem finde ich den Originaltitel „Thirteen reasons why“ viel passender als den deutschen, nach Gruselbuch klingenden Titel.
Erschienen im cbt-Verlag
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Autorin / Autor: sanny - Stand: 25. Mai 2009