Mord und andere Skandale
Autor: Antonio Pagliarulo
Übersetzung: Martina M. Oepping
Lesenswerte leichte Lesekost
„Für alle Fans von GossipGirl“ heißt es auf Antonio Pagliarulos zweitem Band „Mord und andere Skandale“ aus der Reihe „Rich Girls“. Die Drillinge Park, Lexington und Madison Hamilton leben in der glamourösen High Society New Yorks. Sie und ihre Freunde gehen auf eine exklusive Privatschule und wie in allen Teeniegeschichten kommen Themen wie Freundschaft und Liebe nicht zu kurz. Doch – und da liegt der große Unterschied zwischen „GossipGirl“ und „Rich Girls“ – vor allem geht es um ein Verbrechen.
*Gelungene Mischung aus Krimi und GossipGirl*
Auf der Eröffnungsfeier des neuen Clubs der Hamiltons wird Damien Kittle – ein Freund der Drillinge – ermordet und das scheinbar mit einem Stiletto. Dieser gehört Concetta Canoli – auch eine Freundin der Drillinge – und sie ist somit die Hauptverdächtige. Doch Park, Lexington und Madison glauben an die Unschuld ihrer Freundin und machen sich auf die Suche nach dem wahren Mörder. Antonio Pagliarulo ist eine gelungene Mischung zwischen Krimi und GossipGirl ähnlichen Teenieroman geglückt. Eine Geschichte, die man ohne weiteres an drei Nachmittagen durchlesen kann, wenn man nichts anderes zu tun hat. Man wird ein bisschen neidisch, dass man nicht selber in einem solchen Luxus lebt und leider Einzelkind ist oder lediglich einen kleinen nervigen Bruder hat. Und der Detektivklub, den man früher hatte, musste sich immer Fälle ausdenken, damit er überhaupt etwas zu tun hatte. Da das eigene Leben also nicht mal halb so interessant ist, flüchtet man sich gerne in die Romanwelt und erlebt die Abenteuer eben da. Außerdem gewinnt man neben ein paar aufregenden Nachmittagen auch noch drei neue Freundinnen, die man leider immer nur dann besuchen kann, wenn man das Buch aufschlägt, aber was macht das schon?
*Überspitze Charaktere*
Allerdings sind einige Charaktere etwas überspitzt. Gerade die Hauptverdächtige Concetta, die einen geheimnisvollen Rollenspielclub leitet, überträgt ein bisschen zu viel Drama in ihr Leben und auch einige andere Nebenpersonen haben so übertriebene Eigenschaften, dass sie wie einer Satire entsprungen scheinen. Im Kontrast zu den schillernden Freunden bleiben die Drillinge sich sehr gleich, sodass es gerade zu Beginn schwer fällt, sie genau auseinander zu halten. Zwar versucht Pagliarulo, sie möglichst unterschiedlich zu gestalten, aber so bekommt jede einen Charakter mit genau einer Eigenschaft, die leicht ins Klischeehafte läuft und es viel passender wäre aus dreien eine Figur mit mehren Eigenschaften zu machen.
Im Großen und Ganzen ist „Mord und andere Skandale“ aber auf jeden Fall lesenswert, gerade, wenn man nach leichter Unterhaltung sucht und sich geistig nicht allzu sehr anstrengen will.
*Erschienen bei ctb*
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Autorin / Autor: mondkuesschen - Stand: 22. Mai 2009