In „Die schrecklichsten Mütter der Welt“ geht es um ein ganz alltägliches Problem, Kinder mit ihren nervigen Müttern. Die Eine will unbedingt, dass ihr Sohn Bruno ein berühmter Pianist wird, obwohl dieser doch lieber boxen möchte, die Andere hat nur Augen für ihren kleinen Sohn Niklas, seine Schwester Sofia geht dabei völlig unter und dann ist da auch noch Suse, die ständig alles vergisst, ihr Geld an der Supermarktkasse, den Tank aufzufüllen, wenn sie zu einem Vorstellungsgespräch geht und noch vieles mehr, worunter ihre Tochter Emily sehr leidet. Nun gibt es einen Wettbewerb, gesucht wird „Die schrecklichste Mutter der Welt“. Bruno, Emily und Sofia nehmen zusammen mit vielen anderen Kindern mit ähnlichen Problemen teil. Der Veranstalter ist ein pleite gegangener Spielzeugfabrikant namens Walter Wohlfarth. Er behauptet, er habe die beste Mutter der Welt gehabt und gründet nun die WMVA, die „Wohlfarther Mütterverbesserungsanstalt“.

*Tante Annas*
Er sucht 17 der Mütter aus, deren Kinder am Wettbewerb teilgenommen haben und lockt sie unter einem Vorwand zu seiner Fabrik. Dort werden sie festgehalten und bekommen Unterricht in Fächern wie Sandburgenbauen oder Kuscheltiere stricken. In der Zwischenzeit schickt er sogenannte Tante Annas zu den betroffenen Kindern, die sich ihnen als eine entfernte Bekannte vorstellen, in Wirklichkeit aber Roboter sind, die Herr Kruschke, ein Mitarbeiter von Walter Wohlfarth, gebaut hat. Sie funktionieren perfekt, putzen die ganze Zeit, kochen nur ungesundes Essen, wie Pommes oder Pizza und gehen auf die größten Wünsche der Kinder ein.

*Abenteuerliche Suche*
Doch natürlich sind sie nicht perfekt, auf konkrete Fragen, wo zum Beispiel ihre wirklichen Mütter denn nun sind, antworten sie nur ausweichend oder wiederholen die ganze Zeit einen bestimmten einprogrammierten Satz. Als Bruno, Emily und Sofia merken, dass sie es mit Robotern zu tun haben, machen sie sich mit Niklas auf die Suche nach ihren wirklichen Müttern. Eine abenteuerliche Suche beginnt.

*In diesem Buch kann sich jeder wiedererkennen.*
Unter den Müttern ist jeder Typ dabei, eine, die nicht loslassen kann, eine, die sich nur um sich selbst kümmert oder nur um den kleinen Bruder und noch viele mehr. Die Beschreibungen, die wir wohl alle aus unserem Alltag kennen, sind so überspitzt und treffend für jede einzelne Figur, das man sie sich wirklich gut vorstellen kann. „Die schrecklichsten Mütter der Welt“ ist nun der dritte große Kinderbucherfolg von Sabine Ludwig, und zwar völlig zu Recht. Das Buch, das im Dressler Verlag erschienen ist, ist meiner Meinung nach besonders für die 10 bis 14-Jährigen geeignet. Besonders ansprechend finde ich das offene Ende, es hört nicht einfach auf, nachdem die Geschichte erzählt ist, sondern darauf folgen noch die E-Mails, die sich die Hauptpersonen untereinander danach schicken. Überhaupt spielt das Internet als modernes Kommunikationsmittel eine entscheidende Rolle, so kann man noch nachvollziehen wie es nach deren kleinem Abenteuer weitergeht, wie sie danach drüber denken und wie es sich auf ihr weiteres Leben auswirkt.

*Erschienen im: Dressler Verlag*

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