Marias letzter Tag

Autorin: Alexandra Kui
ab 14 Jahren

Buchcover

In dem Roman „Marias letzter Tag“ von Alexandra Kui geht es um Lou, deren beste Freundin Maria nur knapp einen Unfall überlebt. Daraufhin beschließt sie, einen Youtube-Channel namens Marias letzter Tag zu starten und Videos gegen die Angst zu drehen, bis das Ganze aus dem Ruder läuft.

Die Nachricht, dass ihre beste Freundin Maria sich das Leben nehmen wollte, erschreckt Lou.  Lou, die vor allem Angst hat, aber nicht im Traum daran gedacht hatte, dass auch ihre tolle, schillernde Freundin sich vor etwas fürchtete. Als diese im Koma liegt, beschließt Lou, einen Videoblog  mit dem Namen Marias letzter Tag zu betreiben, in dem sie sich ihren Ängsten stellt. Sie baut viel Mist, verliert ihre Furcht, der Channel stößt auf viel Begeisterung. Sie verliebt sich, ist beliebt und steht auf einmal nicht mehr im Schatten Marias. Bis sie merkt, dass manche Dinge auf einmal aus dem Ruder laufen und Angst nicht immer etwas Schlechtes ist.

Alexandra Kui hat einen andersartigen Schreibstil. Auch das Buch selbst hebt sich von der breiten Masse ab, ist etwas ganz Neues. Ich bezweifle, dass es von vielen Menschen wahrgenommen wird, auch wenn es ein wirklich tolles und echtes Buch ist, da es schwierig ist, es zu verstehen und da es dann doch zwar anders, aber viel zu wenig Mainstream ist, um eine breite Leserschaft zu finden.
Lou könnte auf meine Schule gehen, ganz normal, mit Ecken und Kanten von der Autorin skizziert. Nicht unbedingt sympathisch, aber menschlich und vor allen verständlich. Kui schreibt so, dass man merkt, dass sie sich in die heutige Jugend hineinversetzen kann. Das Internet und seine Gefahren werden beschrieben, aber nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern aus unserer Sicht, man kann die Ratschläge annehmen oder auch nicht, sie drängen sich nicht auf. So ist es mit dem ganzen Buch, mit  seinen Botschaften über Ängste, Freiheit und Erwachsenwerden. Als ich „Marias letzter Tag“ zu Ende gelesen habe, musste ich erst mal nachdenken, es gibt einem einiges mit, was man verdauen muss. Über die nicht mal dreihundert Seiten durchlebt Lou eine spürbare Veränderung, die man nachvollziehen kann. Letzten Endes erzählt sie nüchtern über das nicht vorhandene Happy End, über das Leben, so wie es halt nur einmal ist.

Trotz allem hinterlässt es ein gutes Gefühl, wenn man es schließlich nach der letzten Seite zuklappt. Das Leben geht weiter, will Kui uns mit ihrem Werk sagen. Und Ängste gehören dazu, zu jedem von uns.

*Erschienen bei cbt*

Autorin / Autor: loveathletics - Stand: 22. März 2015