Vom Smartphone verführt
Warum wir auch in den unpassendsten Situationen texten müssen
Bei so manchen Leuten hat man das Gefühl, dass die Hand untrennbar mit dem Smartphone verbunden ist. Es klebt beim Restaurantbesuch an ebendieser und selbst im Kino geht der Blick immer wieder nach unten auf das hell erleuchtete Display. Auch wenn wir wissen, dass wir uns den Blick auf das Smartphone in gewissen Situationen besser verkneifen sollten, fällt es schwer, sich daran zu halten. Das bestätigt auch eine aktuelle Studie der Penn State Harrisburg University.
In einer Studie gaben die befragten 152 US-amerikanischen Studenten zu, in den unmöglichsten Situationen zum Smartphone gegriffen zu haben, auch wenn es ihnen unangenehm gewesen sei. Obwohl die meisten Befragten es unangebracht finden, unter der Dusche zu texten, haben es 34 Prozent von ihnen dennoch schon mal getan. Die meisten stimmten zu, dass es unpassend sei, während eines Gottesdienstes Nachrichten zu verschicken – 22 Prozent konnten trotzdem nicht widerstehen. 7,4 Prozent haben sogar schon einmal beim Sex Textnachrichten versendet – obwohl sie dies selbst natürlich grundsätzlich verurteilen. Das Smartphone im Badezimmer oder beim Essen zu nutzen, sei eh mittlerweile fast normal – und auch akzeptiert, finden die meisten Befragten.
Es ist zu verlockend, einen Blick auf Handy zu werfen, selbst wenn man damit ungewollt die sozialen Normen bricht, vermuten die Forscher_innen um Studienautorin Marissa Harrison. Aus evolutionspsychologischer Sicht seien wir darauf getrimmt, auf Änderungen zu reagieren, so auch etwa auf Summen und blinkende Lichter. Man lasse sich automatisch von dem, was man gerade tut, ablenken, da eine eingehende Nachricht Möglichkeiten aufweise oder Bedrohung signalisiere. Wir müssen einfach herausfinden, was vor sich geht, erklärt Harrison.
Gut, dass es immer noch Personen gibt, die ihre Neugier in Zaum halten können und ihrem tatsächlichen Gegenüber ungeteilte Aufmerksamkeit schenken ;-). Nur wurden die wohl leider nicht befragt ... .
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 9. April 2015