Schlusstakt
Autor: Arno Strobel
ab 14 Jahren
In dem Jugendthriller „Schlusstakt“ geschrieben von Arno Strobel geht es um Vicky, die bei einem Gesangscasting in die vorletzte Runde kommt und mit 49 anderen Kandidaten und dem Produktionsteam allein auf die Malediven fliegt. Dort geht aber nicht alles mit rechten Dingen zu und als dann noch ihre Mitbewohnerin getötet wird, fängt sie an, misstrauisch zu werden.
Vicky ist in die dritte Runde einer berühmten Castingshow gekommen, doch die Jury und die Drahtzieher dahinter sind ungerecht und scheinen die Show nach allen Mitteln der Kunst zu manipulieren. Dann wird Vickys Mitbewohnerin Caroline skrupellos getötet und der Mörder kappt über Nacht alle vorhandenen Kommunikationswege zur Außenwelt. Bis die Produktionsfirma also Alarm schlägt und Hilfe auf die einsame Insel schickt, sind die fünfzig Kandidaten, die Jury und das Technikerteam allein mitten im indischen Ozean. Und der Mörder ist einer von ihnen.
Arno Strobel schreibt so fesselnd, das man als Leser quasi durch die Seiten fliegt. Die tropische Umgebung der Malediven und die Atmosphäre einer Castingshow, die leicht an DSDS erinnert, haben mich total begeistert. Auch der Umstand, dass man mal, im Gegensatz zu sonst, hinter die Kulissen schauen kann und den trügerischen Hintergrund einer Unterhaltungsshow kennenlernt, der vermutlich im echten Fernsehen auch nicht anders ist, ist sehr interessant. Allerdings weist das Buch einige Schwachstellen vor allen kurz vor Ende auf, die definitiv erwähnt werden müssen.
Zum einen sind die Charaktere recht schwammig gezeichnet, es hat mir die liebevolle Ausarbeitung gefehlt. Gerne hätte ich sie ein bisschen näher kennengelernt, was auf eigentlich jede der Personen zutrifft. Mir fehlten die Hintergründe wie z.B Vickys. Nur über Ivana und ein Jurymitglied erfährt man ein wenig etwas über ihre Geschichte.
Zudem ging es mir am Ende zu schnell. Es fehlte der spannende Showdown, es gab nur ganz plötzlich eine Aufklärung, man hatte das Gefühl, das Strobel das Buch einfach nur schnell zu Ende bringen wollte. Dazu erzählt der Klappentext über Nervenkitzel und Anspannung, da der Mörder immer noch auf der Insel sei. Von dieser Aufregung merkt man aber nichts, die meisten Castingsteilnehmer bleiben relativ gelassen. Auch unternimmt Vicky meiner Meinung nach sehr wenig, um den Gesuchten zu finden. Sie lässt so ziemlich alles auf sich zukommen. Zwar ist sie sehr kritisch, was das System der Show angeht, aber dennoch bleibt sie im „detektivischen“ Sinne eher untätig. Trotzdem wird der Thriller nicht langweilig.
Auch wenn sich das ganze eher negativ anhört, das Buch ist trotzdem zu empfehlen, da es den Leser einfach in seinen Bann zieht. Die Hintergründe der Castingsshow sind sehr interessant. Ein gutes Buch, das trotzdem mit einigen Mängeln versehen ist.
*Erschienen bei Loewe*
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Autorin / Autor: loveathletics - Stand: 4. Mai 2015