Miley Cyrus, Skandalnudel und letztes Jahr hat sie immer mal wieder für Aufmerksamkeit besonderer Art gesorgt. Provoziert hat sie vor allem mit ihrem Look: zu dünn laut der Presse, zu freizügig, zu extravagant. Was uns einst als kleine Disneyprinzessin verkauft wurde und in Hannah Montana die Zuschauer verzaubert hat, ist nun zur erwachsenen Frau geworden, die mit ihrem Aussehen experimentiert, manche Skandale vorweist und sich von all dem alten Image abkapseln will.
Und genau das zeigt sich direkt, wenn man in das DVD-Menü ihrer Bangerz Tour kommt. Rosa Hintergrund, darauf knallige gelbe Schrift, laute Musik, und Mileys Gesicht streckt einem die Zunge raus. Von dem kleinen Disneymädchen ist da wenig übrig. Ihr Kopf ist auch der Hintergrund auf ihrer Showbühne, dort öffnet sich allerdings langsam ihr Mund und die Zunge rollt sich aus und tada – Miley Cyrus rutscht ihre Zunge runter.
Das erste Lied beginnt.
Die Outfits sind knapp, die Bühnentänzer sehen bunt und knallig aus, darunter sind auch verkleidete Bären, ein wenig wie man sich es in Japan vorstellt. Es ist alles ein wenig übertrieben und voller Glitzer. Miley will nicht 0-8-15, also tanzt sie zwischen einer Liliputanerin und einer Riesin, die beide im roten Latexoutfit stecken. Die Tänzer sehen alle unterschiedlich aus, und es ist nicht eine Einheitsmasse, wie man es bei manchen Tourneen sieht. Dies wird später auch im Backstagevideo von ihren Tänzern bestätigt: „I like that everyone is different here!“. Die Stimmung auf der Bühne wird dadurch vielleicht auch noch besonderer, denn es scheint, als würden alle Tänzer auf der Bühne einfach eine Party feiern und nicht, als wäre es eine schwierig einstudierte Choreo.
Nach zwei Liedern geht es backstage mit Miley. Sie öffnet nur in einem kurzen (Sport-)BH und einer Shorts die Türe, und man sieht sie unter anderem mit ihrer Schwester, die von ihr schwärmt, wozu Miley glücklich lacht. Sie sieht hierbei auch ganz anders aus als man sie in den Medien kennt: Ausgeglichen und wie the girl next door.
Viele verschiedene Ausschnitte werden aneinander gereiht gezeigt und dann geht es weiter mit dem nächsten Konzertausschnitt.
Wieder ein provozierender Ausschnitt: äußerst knapp, ein Body mit tiefem Ausschnitt, bedeckt mit Dollarnoten passend zum Liedtitel.
Es folgt kurz darauf wieder ein privater Ausschnitt aus dem Backstageleben, sodass man immer nach ein, zwei Liedern näher an Miley „geführt“ wird und sie privat kennenlernt und sieht, dass sie eben nicht nur die Provokante ist, sondern einfach Spaß an der Show hat und ansonsten aber eine zum Pferdestehlen ist.
*Mein Fazit*
Ihre Bühnenshows sind jedes Mal ein Spektakel für die Augen, wechselnder Hintergrund, verschiedene Bühnenelemente (u.a. wie schon oben gesagt mit Verkleidungen) und immer wieder auffallende Outfits. Die ersten paar Lieder, die sie spielte, kamen mir gar nicht bekannt vor und man merkt dort gar nicht so viel von ihrem Talent, wie ich finde, aber wenn sie dann mal zwischendurch ruhigere Lieder singt und die Bühne bis auf sie quasi leer ist, dann hört man, was sie wirklich drauf hat.
Mir persönlich hat die Tour-DVD super gefallen. Man spart sich die teuren Konzertkarten und auch wenn man nicht das Feeling wie vor Ort hat, ist es was anderes als nur die CD zu hören. Man merkt erst einmal, wie viel Mühe sich die Stars bei ihren Auftritten geben und was für eine Arbeit dahinter stecken muss.
Außerdem wurde Miley mir noch sympathischer dadurch. Ich fand vorher schon, dass sie eine tolle Sängerin war, aber jetzt ist mir sie als Person noch einmal viel lieber geworden, weil sie eben, wie schon vermutet, nicht nur aus Exzessen besteht, wie die Medien einen immer glauben lassen. Meiner Meinung nach kann kein Miley Fan was mit dem Kauf dieser DVD falsch machen.
Aber auch den Leuten, die ständig nur über Miley meckern müssen, würde ich sie empfehlen, damit man sich mal ein anderes Bild macht und sieht, dass in den Medien eben manche Dinge nur so dargestellt werden, wie es eben am besten oder eben am interessantesten rüberkommt.
Miley ist zwar keine Disneyprinzessin mehr, aber ihr Talent wird nicht weggehen und ich bin gespannt, womit sie uns noch in Zukunft überrascht und begeistert.
Autorin / Autor: sweetapple - Stand: 7. April 2015