Ich bin´s, Nika! In den Charts!
Autor: Jürgen von Bülow
Unterhaltsames und abwechslungreiches Buch für zwischendurch
Nika, mittlerweile 16, hat eine Castingshow gewonnen und ist nun Mitglied der dreiteiligen Girlgroup „Zoom 303“. Es könnte alles so schön sein, doch stattdessen kämpfen die Mädels gegen Vorurteile, Intrigen und die harte Konkurrenz. Neben Tourstress und Nachhilfeunterricht bleibt Nika kaum mehr Zeit für ihre beiden besten Freundinnen – und dann ist da ja auch noch Luka, ihre große Liebe …
Ich habe damals den ersten Teil der „Nika“-Reihe gelesen, den zweiten jedoch ausgelassen. Somit weiß ich nicht, was sich während der Castingshow abgespielt hat und was sonst noch so alles passiert ist, bis Nika es in die Band geschafft hat. Eins muss ich jedoch feststellen: Nika ist zwar älter geworden, aber kein bisschen reifer. Sie heult bei jeder Gelegenheit, zickt immer mal wieder rum und bekommt ständig kindische Anfälle. Überhaupt muss ich sagen, dass mir das Bild, das Nika und ihre Bandkolleginnen vermitteln, nicht gefällt. Man könnte meinen, Mädels verbringen ihre Zeit ausschließlich damit, „Dirty Dancing“ zu gucken, Leute mit hysterischen Sing- und Lachanfällen zu nerven und Jungs blöd zu finden. Ich denke, dass man mit 16 (bzw. 17 und 18) aus diesem Alter langsam raus sein sollte.
Die Charaktere fand ich im Allgemeinen gut beschrieben. Am sympathischsten war mir Loretta, weil sie von allen irgendwie immer noch am normalsten war. Unrealistisch fand ich das Verhalten der Journalistin Sina, die die Girlgroup ganz öffentlich anfeindete. Sicher sind die Medien immer auf Skandalsuche, aber kein Journalist würde derart weit gehen und Promis im Interview so direkt triezen. Ziemlich abstrakt kam mir auch die ganze Sache mit Luka vor, insbesondere, was das Ende angeht. War er nicht so was wie Nikas „große Liebe“? Und dann beschimpft er sie und macht Schluss, bloß weil sie nicht augenblicklich zu ihm nach England fliegt? Als ich zu der Stelle kam, dachte ich, ich lese nicht richtig. Irgendwie hatte ich den Eindruck, als hätte man einfach nur einen Weg gesucht, Luka schnell loszuwerden – damit Nikas Welt wieder jungsfrei und somit perfekt ist.
Alles in allem fand ich das Buch ganz unterhaltsam. Es hat mich zwar an vielen Stellen genervt, aber weiter lesen wollte ich trotzdem immer, um zu erfahren, was als nächstes passiert. Demnach kann ich nicht behaupten, dass „Ich bin’s, Nika – In den Charts“ langweilig ist. Wer was Abwechslungsreiches für zwischendurch sucht, ist damit gut beraten.
*Erschienen im Kosmos Verlag*
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Autorin / Autor: darksundance - Stand: 30. März 2009