Welches Mädchen träumt nicht davon, endlich mal ein Oberteil zu finden, das genauso aussieht, wie man es sich vorstellt? Oder ein Teil zu haben, das wirklich niemand anders hat? Mit ein bisschen Geschick und Übung macht´s der Trend DIY (= Do it yourself; mach es selber) möglich, ganz individuelle Klamotten zu gestalten. Wer jetzt aber an komplizierte Schnittmuster und ewiges Suchen nach den richtigen Werkzeugen denkt, liegt zumindest was „Mädchen – Made by you“ angeht, falsch. Das Buch richtet sich an junge Mädchen ohne viel Näherfahrung. Und es ist auch nicht von Modedesignerinnen geschrieben, die nicht verstehen können, warum ein Normalsterblicher die viiiiiielen verschiedenen Stichmuster nicht unterscheiden kann. Nein, die Autorinnen Martina Unterfrauner und Julia Mayer arbeiten für Zeitungen und Magazine und haben sich bei der Arbeit für das Magazin „Mädchen“ kennengelernt. Weil sie in ihrer Freizeit gerne kreativ sind, haben sie die Special-Hefte für die Zeitschrift herausgebracht, in der man viele DIY-Anleitungen findet. Und weil ihnen das nicht genug war, folgt jetzt ein Buch.

Was ist denn nun drin im Buch? In mehrere Kategorien unterteilt liefert das Buch Anleitungen für Fashion und Accessoires. Zum Beispiel gibt es ein Kapitel für den Schulalltag, wo unter anderem auch eine Anleitung für ein süßes Etui zu finden ist. Für schöne Schlafmode und chillige Outfits sorgt das Kapitel rund ums Schlafen. Darin lernt man zum Beispiel, wie man ein süßes Nachthemd mit Spitze und Blume machen kann. Natürlich darf auch der Glamour nicht zu kurz kommen und so findet sich ein tolles Abendleid, das sogar Abiball-tauglich ist im Buch. Das tolle an den über 99 Vorschlägen: Nur ganz selten braucht man ein Schnittmuster. Meistens werden ein paar Stoffbahnen aneinander genäht – gar nicht so kompliziert. Viele Ideen recyceln alte Klamotten, sodass man gar nicht so tief in die Tasche greifen muss, um neue Kleiderstücke zu designen. Alte Männerhemden werden im Handumdrehen zum schicken Pyjama und aus dem alten BH wird ein tolles neues Stück mit Pollka-Dots. Das alte Kuscheltier wird zur Wärmflasche umfunktioniert und das T-Shirt mit neuem Schnitt und auf den Kopf gestellt zum Hingucker. Oft muss man gar nicht nähen oder stricken, manchmal reichen schon ein Laserdrucker, Öl und Papier um ein tolles It-Teil zu zaubern.

Ein bisschen Werkzeug und Können ist dennoch von Nöten. In der Buchklappe werden die wichtigsten Näh-, Häkel- und Stricktechniken erklärt. In den Texten sind die besonders hervorgehoben. Hatte man jedoch noch nie eine Häkelnadeln in der Hand, sind die Erklärungen etwas zu knapp gehalten. Da hilft nur eins: Erstmal üben und ein paar Erklärvideos auf Youtube schauen. Gleiches gilt fürs Stricken und für die Nähmaschine. Die ist dann wohl auch das teuerste am DIY-Vergnügen. Wer nicht das Glück hat, Omas Nähmaschine zu benutzten, muss erstmal tief in die Tasche greifen, bevor es mit dem Arbeiten losgehen kann.

Ich habe in dem Buch ein paar echt tolle Ideen gefunden. Mir persönlich gefallen aber nicht alle Fashion- und Accessoire-Anleitungen. Einige Teile würde ich im Leben nicht anziehen. Bei 99 Ideen ist die Auswahl an tollen Ideen aber noch groß genug. Außerdem lassen viele Anleitungen noch Raum, um selber kreativ zu werden und eigene Ideen auf den Stoff zu bringen. Ich zumindest werde mir gleich mal eines von den coolen Schmuckshirts drucken.

*Erschienen bei Christophorus Verlag*