Zahlen, Zahlen, lauter Zahlen ... Hilfe! Wem beim Anblick von Matheaufgaben der Kopf schwirrt, bevor in dem Oberstübchen vollkommene Leere herrscht, der sollte die Wahl seiner Nachhilfe-Lehrer_innen gut überdenken. Die Eltern sind dafür nämlich nicht unbedingt geeignet – zumindest dann nicht, wenn diese ebenso unter „Mathe-Phobie“ leiden. Wenn Mütter und Väter selbst eine starke Abneigung gegen Mathematik haben und sie dennoch helfen wollen, wirkt sich das eher kontraproduktiv auf den Nachwuchs aus, berichten Forscher_innen im Fachblatt „Psychological Science“.

438 Erst- und Zweitklässler nahmen mit ihren Eltern an der Studie teil. Die Forscher_innen um Sian Beilock und Susan Levine von der University of Chicago überprüften die Mathe-Leistung und Mathe-Angst der Schüler_innen zu Beginn und zum Ende eines Schuljahres. Die Eltern gaben ebenfalls in einem Fragebogen Auskunft über ihre Mathe-Fähigkeiten, ihre Einstellung zur Mathematik und darüber, wie oft sie ihren Kindern bei den Hausaufgaben halfen. Das Ergebnis: Waren Eltern der Mathematik gegenüber abgeneigt, so übertrug sich dies auf die Kinder – allerdings nur, wenn sie regelmäßig bei den Hausaufgaben halfen. Mussten sich die Kinder ohne ihre gutgemeinte Hilfe durch die Mathehausaufgaben schlagen, so kamen sie besser zurecht.

Die Forscher_innen glauben, dass Eltern, die der Mathematik abgeneigt sind, diese schlechter vermitteln und weniger angemessen darauf reagieren (können), wenn Kinder einen Fehler machen oder eine Aufgabe auf ihre eigene Weise lösen. Alleine lassen sollten Eltern ihre Kinder mit den Problemen allerdings nicht. Erwachsene sollten sich allerdings mit Kommentaren wie "Ich kann mit Mathe nichts anfangen" oder "Zahlen machen mich nervös" zurückhalten - ist ja auch wenig motivierend! Besser wäre es, wenn man sich zunächst gemeinsam spielerisch und somit mit Spaß der Mathematik annähert, etwa mit Knobelbüchern, Computer- oder Brettspielen, raten die Forscher_innen.