Aufgewacht in 2050

Einsendung zum Wettbewerb 2050 - Stadt meiner Träume von LaVi, 12 Jahre

Im Jahre 2015 hatte die 9 jährige Lizzy einen schweren Unfall: bei einem Flug über ihre geliebte Stadt stürzte sie ab, mitsamt dem Flugzeug, den Passagieren und der Besatzung. 90 Meter stürzten sie in die Tiefe. Nach dem heftigem Aufprall war Lizzy die einzige Überlebende. Doch das wusste sie nicht, weil sie schon im Koma lag. Ihr Zustand war stabil. Nachdem sie 35 Jahre im Koma lag und mehrere Reha-Maßnahmen hinter sich gebracht hatte, war heute der Tag der Entlassung gekommen. 

Ein Arzt kam zur Tür herein und sprach: "Guten Morgen Lizzy, heute ist dein großer Tag, du kannst gehen.“ Sie freute sich, und bemerkte sogleich, dass der Doktor kein Klemmbrett in der Hand hielt, nein er hielt ein modernes Tablet in seinen großen Händen, mit dem er einen Patienten abscannen muss, um heraus zu finden, wie es ihm geht. So schnell Lizzy konnte, rannte sie zum Fenster. Draußen standen unzählige kleine Gruppen, die sich alle mit einander verstanden. Keiner stand alleine. Aus dem Viertel ragte eine große blaue Kuppel hervor. Ich will raus, die Welt entdecken, und neue Freunde finden, dachte sich Lizzy und warf dabei schwungvoll ihre langen braunen Haare über die Schulter.

Als die Frau vor der Tür des Krankenhauses stand, kamen gleich ganz viele neue Leute auf sie zu gerannt. Doch es war kein Tumult, was die Masse veranstaltete. Alle wollten von Lizzy wissen, was geschehen war und wie es ihr geht. Sie fühlte sich sozial eingebunden. "Ich möchte jetzt erstmal wissen, was es neues auf dieser Welt in dem Jahre 2050 gibt,“ sagte sie. Einer von der Gruppe führte sie durch die Stadt und erzählte einige Details.

In der City gab es Geschäfte, in denen man sich die Klamotten auf einem White Bord anziehen konnte, das ging so: als erstes musste sich Lizzy vor das Board stellen und ein Foto machen lassen, dann sucht die Suchmaschine für einen die passenden, Figur betonenden Hosen, Röcke, T-Shirts, Socken und Schuhe heraus. Die Klamotten haben Nummern, die musste sie sagen, damit die Elektronik die Hose auf Lizzys Foto bekam. „Das ist ja der Hammer,“ rief sie begeistert. Diese Technik gibt es in jedem Modegeschäft. Weiter ging es.

Die Gruppe kam an einer blauen Kuppel vorbei, die größer war als jedes Dach der Stadt. Jedes Viertel muss mindestens zwei haben. Sie hatte blaue oval förmige Fenster und in roter Schrift stand oben drauf: Soziales Erzähl Café für Jung und Alt. Lizzy ging herein, und ließ die Gruppe vor dem Café stehen. Die Einrichtung sah gemütlich und kuschelig weich aus. Es standen jeweils immer zwei Stühle gegenüber. Auf dem einen stand Jung und auf dem anderen Alt. Gerade waren zwei Generationen dabei, sich die neuesten Dinge zu erzählen. Lizzy lauschte einen Moment. Der junge Mann sagte: "Das ist ein Perpad, es hat die Form einer Erdbeere, weil die Rohstoffe aus der Erde kommen. Damit kann man telefonieren, spielen und fotografieren. Aber der Nachteil ist, dass der Anbieter deine Gespräche abhört, weiß welche Spiele man spielt und er kann dir auch sagen, was du morgens, mittags und abends zu tun hast. Das heißt, er sagt, du musst 10 Liegestütze machen, damit du dein Menü von gestern wieder abtrainierst.“
Darauf sagte der alte Mann mit krachziger Stimme: "Dann wird man ja damit überwacht… Früher gab es so etwas nicht. Ich möchte dir von der Arbeit im Steinbruch erzählen, damit du weißt, wie hart es früher war. Ich war manchmal Wochen lang in der Grube. Jeden zweiten Tag gab es von oben frisches Essen. Da ich keinen Helm aufhatte, hatte ich durch die Steinrutsche mehrere Gehirnerschütterungen. Mein Junge, ich kann dir sagen, dass das Überwachungssystem von deinem Perpad nicht das schlimmste ist.“

Die beiden verabschiedeten sich und machten sich auf nach Hause. Auf einem Schild stand: Das sind die besten ScumbuMöbel, die es nur hier gibt, sie bestehen aus 100% recycelbaren Stoffen. Lizzy ging raus und war fest überzeugt, dass sie sich auch mal mit einem älteren Mann hier treffen möchte. "Und Lizzy, wie war es in dem Café,“ fragte einer der Gruppe. Darauf  antwortete sie: "So etwas gab es in dem Jahr 2015 nicht, da achtete jeder nur auf sich und sein Handy, heute ist die Menschheit viel offener und sozialer zu den Leuten, die älter, Ausländer und jünger sind.“ Eine Frau namens Layla führte sie weiter zu dem Park. Unterwegs sah Lizzy, dass die Autos durch ein Magnetfeld unter der Erde angetrieben wurden. Und das ging so: wenn sich zwei Pole abstoßen, entsteht eine Reibung. Das Auto hat einen Pluspol und die Straße auch.

Der Park war wunderschön. Dort wuchsen Palmen, Kokosnüsse und sogar Bananenbäume. Es war nicht schwül, wie in den Tropen, nein im Gegenteil, es war richtig angenehm. Überall standen Bänke. Plötzlich ertönte ein Affengeschrei, und dann setzte sich ein blauer Ara auf Lizzys Schulter. Sie war hin und weg. "Als ich noch kleiner war, hatten sich keine Menschen dafür eingesetzt, dass in unserer Region Papageien, Affen usw. leben. Es wurden die Weltmeere leer gefischt und Elefanten für Elfenbein getötet. Ihr seid richtig sozial zu den Tieren," sprach sie begeistert.

Als sie weiter durch den Park gingen, sahen sie eine Schule. Auf einem White Bord war ein Lehrer zu sehen. Die Schüler saßen auf Gymnastikbällen und sie hatten ein Tablet in der Hand, auf denen alle Bücher waren, so mussten sie sich nie wieder tot schleppen. Keiner rief durcheinander, jeder ließ jeden ausreden.

Auf einmal kam eine Menschenmasse zu einem Bus gerannt, auf dem Stand: Produktion der ScumbuMöbel. Lizzy schaute Layla mit fragenden Blicken an. Sie sagte: "Jedes Viertel hat seine eigene Farbe, einen eigenen Sammelbus und hat sich auf eine Arbeit spezialisiert. Jeder hat dasselbe Einkommen. Und diejenigen, die den Beruf schon am längsten ausüben, sagen den neuen Leuten, wie sie die Arbeit auszuführen haben. Auch Ausländer finden bei uns sofort Arbeit. Niemand kann mehr protzen mit großen Autos.“

Im Jahre 2050 wird jeder mit einbezogen.
Das Motto im Jahre 2050 wird Soziales Leben für Jedermann lauten.

Zurück