Integration von Flüchtlingen in Ausbildung und Beruf
Bundesinstitut für Berufsbildung bietet umfassende Infos in einem Dossier
Zurzeit ist die Unterbringung von Flüchtlingen das Problem, das am dringlichsten gelöst werden muss. Danach aber geht es um gesellschaftliche Integration, Spracherwerb, Ausbildung und Beschäftigung. Viele Unternehmen sind bereit, Flüchtlingen eine berufliche Perspektive zu bieten, haben aber zunächst Fragen: Dürfen Flüchtlinge auch mit unsicherem Aufenthaltsstatus eine Ausbildung absolvieren? Welche Hürden stehen dem entgegen und welche Förderangebote gibt es? Welche Erfahrungen aus der Praxis vor Ort liegen vor?
Antworten auf diese und weitere Fragen gibt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in einem Dossier „Flüchtlinge - Qualifizierung und Arbeitsmarktintegration“ auf qualiboXX, dem Portal für den Übergang Schule – Beruf. Aktuelle Informationen über rechtliche Regelungen, Konzepte und Analysen sowie praktische Beispiele von Beratungs- und Qualifizierungsprojekten für Flüchtlinge sollen Beteiligte und Interessierte informieren und die praktische Arbeit vor Ort unterstützen.
Insbesondere die Berufsbildung steht in den nächsten Jahren vor besonderen Herausforderungen: Für eine Integration in Deutschland sind eine erfolgreiche berufliche Qualifizierung und der Zugang zu Ausbildung und Beschäftigung von grundlegender Bedeutung. BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser betont: „Wir müssen schon jetzt daran denken, dass nach der Aufnahme der Flüchtlinge in Deutschland deren Integration ansteht. Diese erfolgt für viele am besten durch den Zugang zu einer beruflichen Ausbildung oder direkt in einen erlernten Beruf.“
*Rechtsanwalt gibt per Videointerview Auskunft*
In einem Videointerview erläutert daher ein Rechtsanwalt für Ausländer- und Asylrecht als Experte, dass und wie Flüchtlinge jetzt unter erleichterten Bedingungen in Deutschland arbeiten dürfen. In einer auch für Laien verständlichen Form schlüsselt er die komplizierte Materie auf, beantwortet zentrale Fragen und erklärt spezielle Änderungen in Rechtsvorschriften, die den Zugang zu Ausbildung und Arbeitsmarkt sowie die damit verbundenen Fördermaßnahmen regeln. Ob beispielsweise der Aufenthalt junger Flüchtlinge für die Zeit einer Ausbildung gesichert ist, ob Flüchtlinge arbeiten dürfen, während sie ein Asylverfahren durchlaufen, welche Erlaubnisse für die Aufnahme von Praktika eingeholt werden müssen – hier gibt es die Antworten.
Vorgestellt werden außerdem Erfahrungen aus dem Modellprojekt „Early Intervention“. Der Praxisbericht, der auf einem Gespräch mit vier Projektpartnern am Standort Bremen basiert, verdeutlicht unter anderem die große Bedeutung einer frühzeitig nach Einreise einsetzenden Sprachförderung.
Zusätzlich finden sich in dem Dossier weitere Praxisbeispiele sowie eine Vielzahl von Hinweisen auf wichtige rechtliche Regelungen: kurze Übersichten und Antworten zu weiteren Fragen rund um den Zugang zu Praktika, Ausbildung und Beschäftigung sowie Kurzinformationen über aktuelle modellhafte Projekte und Programme. Hintergrundinformationen, Positionen und konzeptionelle Ansätze für die Qualifizierung und Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen ergänzen das umfangreiche Informationsangebot.
Das Dossier „Flüchtlinge - Qualifizierung und Arbeitsmarktintegration“ finden Sie im Internet unter