2050
Da hätte ich das Alter (m)einer Mutter und wenn dann für mich all das, was für mich meine Stadt ausmacht, schon festgelegt wurde und ich meine Erfahrungen gemacht habe, würde ich mir doch für die Generation die dann kommt, die möglichen eigenen Kinder, eine andere Stadt wünschen, wenn ich das mal eben so basteln könnte.
In der Schule lernt man nicht nur Fächer wie Mathe, Deutsch und Englisch, sondern man hat nun auch die Chance Kreativkurse zu belegen, es wird mehr auf die einzelnen Stärken und Schwächen der Schüler eingegangen und von jedem wird das Beste hervorgeholt. Kleine Klassen und ein harmonisches Miteinander sollen dafür sorgen. „Spezialitäten“ von Schülern werden nicht mehr komisch angeguckt, sondern akzeptiert und wertgeschätzt.
Wenn man dann von der Schule heimkommt und am Mittagstisch sitzt, heißt es nicht nur „Ich habe heute Wurzelrechnen gelernt.“, sondern auch „Mama, Papa, ich habe ein neues Hobby gefunden“. Das alles soll durch mehrere AGs und Möglichkeiten umgesetzt werden – und das an allen Schulformen.
Auch im Studium geht es mit den Veränderungen weiter: aussagekräftige Motivationsschreiben, Einstellungstests statt der ledigliche Blick auf den NC als Ausschlusskriterium. Man soll die Chance haben, das zu machen, wofür man sich geeignet sieht, das einem sein Leben lang Spaß machen könnte, und nicht dafür mehrere Jahre warten müssen oder der Träume einfach in Luft auflösen. Zudem würde ich mir wünschen, dass nicht mehr der Zwang besteht, alle zu Akademikern zu machen, nur weil die Gesellschaft meint, es sei ein Muss. Ausbildungen sollten mehr wertgeschätzt werden, insbesondere das Pflegepersonal sollte mehr Gehalt bekommen und mehr „Danke“ bekommen.
Was ich mir für die Gesellschaft, das Allgemeine wünschen würde?
Das mehr Wertschätzen des Lebens. Die Erkenntnis, dass es nicht nur um den Rausch geht, dass man auch mal Fehler macht, dass alles menschlich ist – und das Fallen eben dazu gehört.
Dass Menschen zum Psychologen gehen, wenn sie Probleme haben, einfach nur um sich die Last von der Schulter zu reden und dann am Ende eine andere Sicht auf die Probleme haben, diese lösen können. Das Ganze könnte für mich sogar einer Routinehandlung beim Zahnarzt gleichgesetzt werden, jedes Jahr ein bis zwei Mal auf dem Sofa vor dem Spezialisten über die Probleme reden und danach mit neuer Energie durchstarten. Das Ganze sollte 2050 mehr akzeptiert und genutzt werden und nicht wie noch heute teilweise belächelt werden und als „unnötig“ bezeichnet werden.
Außerdem:
Eine Heilung, eine Lösung, gegen Krebs.
Ein Ende des Rassismus.
Ein Ende des Leidens der dritten Welt. Kein Hunger mehr, nirgendwo.
Wie meine Zukunftsstadt bzw. -welt in 2050 also aussehen würde?
Glücklich, gesund und wahrscheinlich auch bunt.
Nach und nach hätte man endlich die Straßen ausgebessert, die seit Jahren kaputt sind und die man heute nur ungern mit dem Auto befahren möchte, in der Angst, dass man hoch und runter hüpft, während man diese überquert. Aber auch Fahrradwege sollte es dann endlich auf jeder großen Straße geben, die in einen Ort rein oder raus führt.
Spielplätze sind erneuert worden. Die Farben sind wieder knallig bunt, die Geräte frei von Verletzungsmöglichkeiten und die Kinder treffen sich dort immer gerne. Eltern lassen ihre Kinder auch sorgenfrei dort spielen, weil sie wissen, dass immer mal wieder jemand nach ihnen guckt und sich keine Jugendlichen mehr vor Ort tummeln, um mehr oder weniger versteckt tagsüber Alkohol und anderes konsumieren und die kleinen Kinder in Angst versetzen.
Die Städte und Vororte an sich sind auch verschönert worden. Nach und nach hat man das Geld gefunden jede Stadt so zu gestalten, dass man gerne hinzieht, es gibt nicht mehr diese oder jene Gegend, die man um alles in der Welt meidet. Außerdem hat jede Stadt jetzt eine kleine Besonderheit, etwas was ihr das gewisse Etwas gibt und anziehend für jedermann macht.
Natürlich ist vieles davon eine Wunschvorstellung, nicht umsetzbar, aber es geht ja auch um eine Traumstadt. So und noch viel mehr wäre meine.