3 Welten ohne Gleichnis

Einsendung zum Wettbewerb 2050 - Stadt meiner Träume von Tessa - Dorothea, 15 Jahre

Ich bin nicht die typische starke Heldin wie aus den Büchern, aber ich will die Welt verändern. Ich bin Jacy, Jacy -Lucette Wiethlock.
Mein Leben änderte sich mit dem Tag, an dem ich Alexander fand. Alexander MacLarrney ist ein Mitglied einer der Elitefamilien meiner Zeit.
Doch zunächst sollte ich euch einen kleinen Einblick in das Leben meiner Zeit geben, gehen wir ruhig von 2030, also vor zwei Jahren aus, als sich alles änderte.

In meiner Stadt wohnt jede Familie in einem kleinen Haus mitten im Park. Alles ist Grün und es ist nie weit bis zu dem nächsten Laden.
Mit dem Auto, besser mit Benzin und Diesel, fahren kann sich niemand mehr leisten, schon
lang nicht mehr.
E-Bikes und manche haben E-Autos. Ansonsten fahren wir nur normal mit dem Fahrrad oder gehen zu Fuß. Als öffentliches Verkehrsmittel nutze ich nur die Rikscha zur Schule. Wie gesagt, Sprit ist unglaublich teuer, da die Ressourcen rapide sinken und somit ist auch der Bus fast unbezahlbar geworden und wurde fast überall abgeschafft.
In der Schule spreche ich nur Englisch, meine Mama ist Spanierin und somit spreche ich zuhause meist Spanisch oder Deutsch.
Ich bin dreisprachig Aufgewachsen wie die meisten meiner Freunde. Die Nationen sind verwachsen und somit findet man heute Franzosen mit peruanischen Wurzeln und japanischer Kultur, um nur so ein kleines Beispiel zu geben.
Heutzutage besitzen fast alle eine i-Watch. Die Uhren sind so wie damals Handys, die inzwischen veraltet sind, nur projizieren sie ein winziges Bild über sich, anstelle eines Displays. Dadurch ist die Uhr sehr kompakt und klein und schont die Ressourcen. Manche tragen auch ständig diese Internetbrillen, aber die sind nicht gut für die Augen und für die Umwelt.
Ich bin kein Mensch langer Worte, also ganz kurz, so habe ich Alex kennengelernt. Er kam als Austauschschüler in meine Familie.
Durch sein umwerfendes Äußeres, den langen kastanienbraunen Haaren und den stechend grünen Augen, sowie seiner Größe und seiner geraden Statur fiel er mir sofort auf. Ich hielt ihn damals für arrogant und jetzt weiß ich, wie wenig ich doch wusste. Ich frage mich, wie er mich empfand, mit meinen kirschroten Locken, der schlanken Statur und den großen braunen Augen.
Ich habe ihn am Anfang verabscheut und am Ende sind wir ein Paar geworden.
Er stellte mich seiner Familie vor, und die rümpften nur die Nase. Vor allem seine Schwester Raina MacLarrney hasste mich. Ihr Name, Königin, war so passend, so arrogant und feindselig wie sie war.
Die Stadt, in der sie lebten, war eine der Reichenstädte. Alles, was einen Namen hat, lebt in einer der 10 Zentrenstädte. Diese Städte werden bewacht und nur ausgewählte Personen mit viel Geld dürfen sie betreten, oder wie ich deren Freunde. Jeder besitzt mindestens einen Diener und auf jeden Schüler kommt ein Lehrer. In den Schulen sind maximal fünf Schüler in einem Klassenraum und auch die Krankenhäuser haben nur Einzelzimmer. In meiner Stadt, einer Stadt für die Mittelschicht, ist die ärztliche Versorgung auch gut, aber es gibt auch Dreibettzimmer.
In Krankenhäusern gibt es übrigens keine Türen mehr. Anstelle einer Tür findet man eine Art Matrix, die desinfiziert. So können keine Krankheitserreger mehr weitergetragen werden. Da hindurch zu gehen ist ein etwas komisches, feuchtes Gefühl.
Diese Stadt der High Society ist für mich bis heute nicht schön. Anders als in meiner Stadt wird dort nur nach Prunk und Aussehen beurteilt. Der Charakter ist nebensächlich.
Doch ich schweife ab.
Der Vater von Alex war der Meinung, dass sein Sohn nicht nur dieses Leben in Saus und Braus sondern auch das glatte Gegenteil kennenlernen sollte. Die Mittelschicht hat er ja bereits kennengelernt. Ich als seine Freundin, und seine Schwester sollten auch die Armut in den Slums Indiens kennenlernen.
Es war bereits gelungen einen Großteil der Welt vor Armut und Hunger zu bewahren. In Indien wachsen jedoch immer noch große Slums, mit Menschen aus der ganzen Welt. Man versucht sie zu räumen, doch es gelingt nicht. Gülle fließt dort die Straßen hinunter wo die Menschen essen und Ärzte gibt es kaum. Hilfsorganisationen wollen das Leid stoppen, doch es sind zu viele.
Genau dort verlor ich Alexander. Sein Papa schickte uns dort hin. Seine Mutter achtet mehr auf Schönheit, als auf ihn und seine Schwester. Der Vater aber meinte es nur gut und wollte ihnen die ganze Welt zeigen und nicht nur ihren kleinen perfekten Lebensausschnitt. Alex jedoch fing sich in Indien einen Virus ein und da das Telefonnetz nur schlecht geht, erreichten wir in der Woche, die wir dort leben sollten, niemanden. Als er endlich in ein richtiges Krankenhaus kam, starb er noch am selben Tag. Eine Woche hat er gekämpft und verloren.
Mich ließ er allein zurück. Sein Vater wusste, wie sehr er mich geliebt hatte und wollte mich in die Familie aufnehmen. Seine Mutter und Raina jedoch wollten kein „Gossenmädchen“ bei sich. Ich hatte halt nichts Außergewöhnliches an mir. Es waren zwei Jahre, mehr nicht, in denen ich Alex bei mir hatte und die Städte der Welt kennenlernte. Meine Stadt der Zukunft befindet sich im Grünen und die Menschen achten auf die Umwelt und auf einander. Nicht das Äußere, sondern der Charakter ist entscheidend. In den Krankenhäusern wird noch mehr auf Hygiene geachtet und es wird verhindert, dass sich multiresistente Keime bilden. Wir könnten die Welt ernähren und es gelingt uns bald auch.
Keine Slums, keine Kasten, keine Ausgrenzung wegen der Nationalität und einfaches Reisen.
Meine Träume sind utopisch, na und? Es sind Träume!
Ich liebte Alexander, den er war ehrlich und hatte Träume, genau wie ich. Den Grund seines Todes sollen ruhig alle wissen. Auch sollen sie wissen was hinter den Bodyguards in den Zentrenstädte läuft. Diese zwei Städte, Zentren und Mittelschicht, müssen sich mischen damit Träume wahrwerden. Erst dann ist eine Stadt wirklich schön. Doch glaubt ihr an meinen Traum? Ich bin eine Optimistin und Träumerin, und stolz darauf. Vieleicht ist meine Zukunftsstadt 2050 schon Realität!

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Autorin / Autor: Tessa - Dorothea, 15 Jahre