Kollegialer Mittagstisch

US-Studie stellte fest, dass gemeinsame Mahlzeiten nicht nur gutes Betriebsklima fördern, sondern auch die Produktivität steigern

Viele Unternehmen investieren viel Geld, um ihren Mitarbeiter/innen eine geschmackvoll eingerichtete Kantine oder zumindest einen guten Cateringdienst für die Mittagspause zur Verfügung zu stellen. Aber lohnt sich diese Investition? Laut einer neuen Studie der Cornell University lautet die Antwort: ja!

In der Studie, die untersuchte, welche Faktoren die Teamleistung verbessern könnten, stellten die Cornell Professoren fest, dass Feuerwehr-Züge, die Mahlzeiten zusammen einnehmen, eine bessere Gruppenarbeitsleistung erbringen als Feuerwehr-Teams, die solo speisen.

"Eine gemeinsame Mahlzeit ist ein intimerer Akt als zusammen über einer Excel-Tabelle zu brüten. Und diese Intimität übertrug sich dann wieder auf die Arbeit", erklärte Studienautor Kevin Kniffin. "Aus der Sicht evolutionärer Anthropologie hat das gemeinsame Essen einen lange Tradition als eine Art sozialer Klebstoff. Das scheint sich in der heutigen Arbeitswelt fortzusetzen."

In einem Zeitraum von 15 Monaten führten Kniffin und seine Kolleg/innen Interviews und Umfragen bei mehr als 50 Feuerwehrstationen einer großen Stadt durch und forderten die Vorgesetzen auf, die Leistung ihrer Station im Vergleich zu anderen Unternehmen, in denen sie gearbeitet hatten, zu bewerten. Ebenso wurden sie gefragt, wie oft die Mitarbeiter ihrer Station in einer typischen Vier-Tage-Woche zusammen essen. Dabei stellte sich heraus, dass die Teams, die meist zusammen aßen, auch bessere Noten für ihre Teamleistung erhielten als die Teams, die ihre Pausen nicht zusammen verbracht hatten.

In den Interviews berichteten die Feuerwehrleute, dass die gemeinsamen Mahlzeiten eine zentrale Aktivität während ihrer Schicht seien, ähnlich einen gemeinsamen Essen in der Familie. So zeigten jene Feuerwehrleute sogar eine gewisse Verlegenheit, wenn sie zugeben mussten, dass in ihrer Feuerwehrwache nicht zusammen gegessen wurde. "Es war im Grunde ein Signal, dass etwas tiefgründigeres nicht in Ordnung mit der Gruppe war", so Kniffin.

Angesichts dieser Erkenntnisse empfehlen die Forscher jeder Organisation und jedem Unternehmen, ihre Ausgaben für Kantinen und Cafeterien als Investitionen in die Leistung der Mitarbeiter anzuerkennen.

Quelle

Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung eurekalert.org - Stand: Dezember 2015