Ich traue mir nicht!

Studie: Wer Zugang zum Internet hat, vertraut weniger auf das eigene Wissen

Fragst du auch häufig das Internet, wenn du etwas nicht weißt oder dir nicht ganz sicher bist? Anscheinend verlassen wir uns weniger auf unser eigenes Wissen, wenn wir Zugang zum Internet haben. Das zeigt eine aktuelle Studie der University of Waterloo.

Die Forscher_innen um Evan F. Risko stellten dafür rund 100 Testpersonen Fragen zur Allgemeinbildung. Zum Beispiel wollten sie wissen, wie die Hauptstadt von Frankreich heißt. Die Teilnehmenden sollten angeben, ob sie die Antwort kannten oder nicht. Für die Hälfte der Studie hatte die Gruppe Zugang zum Internet. Wenn sie angaben, die Antwort nicht zu wissen, durften die Teilnehmer_innen diese im Internet recherchieren. Den Rest der Fragen mussten sie komplett ohne Internetzugang meistern. Das Ergebnis: Wenn die Testpersonen Zugang zum Internet hatten, gaben sie in 5 Prozent der Fälle häufiger an, die richtige Antwort auf die Frage nicht zu kennen. Wenn die Informationsvielfalt des Internets genutzt werden kann, vertrauen Menschen weniger auf ihr eigenes Wissen, schreiben die Forscher_innen im Fachmagazin „Embodied and Embedded Cognition“.

Wer sich noch mal versichern kann, ob die eigene Vermutung richtig ist, nutze diese Möglichkeit lieber, als hinterher doch falsch zu liegen. Zudem habe der Prozess, etwas online herauszufinden, etwas Belohnendes und befriedige die eigene Neugier.

Das Internet könnte somit tatsächlich beeinflussen, was wir selbst glauben zu wissen und was nicht. An der einen oder anderen Stelle schadet es wahrscheinlich nicht, etwas mehr Selbstvertrauen zu beweisen. Allerdings spricht auch nichts dagegen, hin und wieder etwas nachzuschlagen, wenn man etwas nicht weiß ;-).

Quelle

Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 8. Dezember 2015