Blau sind die Augen von Herrn S. Ist sein Blick leer, so scheint es Carola, als wären diese Augen nichts als eine bunte Kulisse, hinter der sich etwas verbirgt, was niemandem mehr zugänglich ist. Füllt sich sein Blick dagegen mit Leben, ist es, als offenbare ihr Herr S. ein weites Meer, manchmal durch starke Wellengänge erschüttert, oft aber glatt und harmonisch.
Blau ist auch Carolas T-Shirt. Die Farbe trägt sie jeden Tag. Herr S. empfindet das als erleichternd, weil er Carola dadurch wiedererkennt.

Warm ist das Bett von Herrn S. noch lange, nachdem er aufgestanden ist. Fühlt Carola das, versucht sie sich die Gründe vor Augen zu führen, derentwegen es sich doch gelohnt hat, aufzustehen.
Warm sind auch Carolas Hände. Herr S. ist sich sicher, selten so warmen Händen begegnet zu sein.

Hart ist der Boden, wenn man fällt. So, wie Herr S. als Kind hinfiel, konnte er damals auch wieder aufstehen. Nun bleibt er auf dem Boden liegen und weiß nicht mehr, wie es dazu kam.

Es piept. Carola wirft einen Blick auf den langen Flur. Es klingeln drei Patientenzimmer gleichzeitig. Carola läuft los, ohne Herrn S. auch nur einen guten Tag gewünscht zu haben.