Zusammen schweben wir  auf einer Wolke über den blauen Himmel. Die Vögel, die uns begegnen, zwitschern und piepen. Seine Hand, die meine hält, ist warm und weich, wie früher. Nur wir beide.
„Australien“, sagt er und deutet nach unten. Ich lächle. Er ist schon öfter dort gewesen und irgendwann hätte er mich mitgenommen. „Landen wir dort?“, frage ich begeistert. Doch er schüttelt den Kopf. „Du wirst irgendwann dort sein, aber ich kann nicht mit dir gehen. Mich gibt es nur noch hier oben.“
Mir schießen die Tränen in die Augen. „Du kannst mich nicht allein lassen. Komm mit mir!“, flehe ich ihn an.
„Ich werde immer da sein, wenn du mich brauchst. Hier drin.“ Er deutet auf meine Brust. „Ich beschütze dich. Für immer. Das verspreche ich dir.“ Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn. „Für immer“, flüstert er. Dann fühle ich, wie ich falle. Immer tiefer.
Ich lande auf meinem harten Fußboden. Ich habe von ihm geträumt. Mein Rücken schmerzt. Ich wische mir die Tränen aus den Augenwinkeln und lege mich zurück ins Bett. Der Schmerz an meinem Rücken würde vergehen, der Schmerz wegen des Verlustes meines Bruders jedoch nie. Er ist tot, und ich habe es nicht verhindert, obwohl ich es gekonnt hätte.