Pech ist mein zweiter Vorname, Unglück mein bester Freund
Einsendung zum Wettbewerb "Schreiben mit allen Sinnen" von Anna, 16 Jahre
Am Morgen meiner Hochzeit beschloss ich meinen Radiowecker umzubringen. Nicht, weil er nicht funktionierte, nein, aber einen weiteren Herzinfarkt durch das laute Piepen neben meinem Ohr konnte ich in meinem neuen Leben als Ehefrau wirklich nicht gebrauchen. Nach zehn Minuten produktivsten Philosophierens stand ich auf um die Vorhänge meiner Fenster wegzuziehen. Ich steuerte die Fenster an, ohne Rücksicht auf Verluste. AUAAAA. Die Ecke meines Schreibtisches bohrte sich mit meinem stechenden Schmerz in meinen Oberschenkel. Angenervt riss ich die Vorhänge zur Seite und schlurfte in die Küche. In der Küche angekommen, setzte ich erst heißes Wasser auf. Ich wusch mir die Hände und versuchte meinen Verlobungsring, silbern mit einem schimmernden Saphir, von meinem Ringfinger zu bekomme. Dann bearbeitete ich meinen zu bemitleidenden Ringfinger mit einem Stück Seife bevor er mir von Finger flutschte und UM EIN HAAR in den Ausguss flog. Darauf trocknete mir die Hände, als ich den Wasserkocher hörte. Später nahm ich die Tasse und dann passierte es: Die Hitze der Tasse, die ich irgendwo zwischen Sahara und Hölle einstufe, ließ mich reflexartig die Tasse loslassen.
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Autorin / Autor: Anna, 16 Jahre