Farblos
Einsendung zum Wettbewerb "Schreiben mit allen Sinnen" von Leona, 19 Jahre
Geräuschlos glitten meine Finger über den Rücken des blauen Schafes. So hatte meine Schwester Emma das neue Spielzeug unseres Hundes nach dem Unfall beschrieben.
Die warmen Strahlen der Herbstsonne erinnerten mich daran, dass ich am Morgen ein dunkles T-Shirt angezogen hatte. Emma hatte es damals aus Rom mitgebracht.
Ein Schnarchen verriet mir, dass auch unser Hund die letzten Sonnenstrahlen genoss. In einigen Wochen würde der Regen wieder leise auf das Dach prasseln und die Gemüter beruhigen. Seufzend lehnte ich mich zurück und stieß mit meinem Kopf gegen etwas Hartes. Ich fluchte. Vermutlich hatte Emma die Stühle beim Putzen zu nah an die Gartenmauer geschoben, überlegte ich und entspannte mich.
Ein Handy piepte. Ich erschrak. Offenbar war ich eingeschlafen. Doch das war nicht alles. Noch immer konnte ich nichts sehen. Doch hatte sich die Dunkelheit - und somit das Nichts, das mich monatelang umgeben hatte, verändert. Es hatte nun einem stechenden Weiß Platz gemacht. Jedoch verschwand auch das nach einer Weile.
Zuerst konnte ich nur das leuchtende Blau des Himmels erkennen. Dann den Stoffelefant; er war nur etwas dunkler als der Himmel. Aber er lächelte.
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Autorin / Autor: Leona, 19 Jahre