Tag 19
Einsendung zum Wettbewerb "Schreiben mit allen Sinnen" von Lisa, 15 Jahre
Ich glaube, ich sterbe.
Neben mir steht das kupferne Funkgerät, an den Füßen feucht und mit Patina überzogen, und gibt das letzte klägliche Piepsen von sich.
Sofort ist es ruhig. Ich höre nur noch den Wind, der den Sand aufwirbelt und meinen eigenen Atem, der vor mir als weißer Nebelhauch aufsteigt.
Das blaue Wasser der Karibik liegt zu meinen Füßen und ich sitze auf einem Felsen und starre in die Unendlichkeit. Hier ist es unbequem, der Stein ist kalt und hart, er kühlt mich aus.
Zeit ist für mich etwas Fernes, Tag und Nacht nur noch Organe der Unendlichkeit und wenn ich die Sterne sehe, dann träume ich vom Kosmos und den Opfern des Unglücks.
Während ich warmes Blut aus meinen Schnittwunden wasche, verschwindet der Feuerball vom Himmel und das hellblaue Wasser färbt sich dunkelblau.
Noch beim Aufstehen höre ich das Schallsignal eines sich nährenden Schiffes.
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Autorin / Autor: Lisa, 15 Jahre