Mit anderen Augen

Einsendung zum Wettbewerb "Schreiben mit allen Sinnen" von Moritz, 13 Jahre

Max saß aufrecht da. Sein Blick war starr auf die Tür gerichtet. Das Krankenzimmer war schlicht eingerichtet: Sein Bett und der Tisch, auf dem sein Handy lag, das klingeln sollte, wenn er die Augen-Transplantation bekäme, waren das einzige, was seine Augen noch gut erfassen konnten. Seine Gedanken schweiften ab, er durchlebte noch einmal das erste, an das er sich erinnerte, bevor das mit seinen Augen anfing. Er war gerade mal 5 Jahre alt. Seine Eltern waren mit ihm und seinen Brüdern zum Strand gefahren. Die Sonne prickelte warm auf seiner Haut und er beobachtete den blauen, wolkenlosen Himmel. Sie bauten Sandburgen und plantschten im kühlen Wasser. Es war nichts Besonderes, aber trotzdem war es das Schönste, das Max jemals erleben durfte. Er trat auf Muscheln und Steine und zuckte zusammen, fing dann aber an zu lachen. Nun war alles anders. Er sah nicht mehr so gut und wartete nun schon lange auf die Operation. Er wusste, dass sein Handy jederzeit klingeln könnte, gab aber doch inzwischen langsam die Hoffnung auf. Dann plötzlich wurde sein Blick verschwommener und während sein Blickfeld sich verdunkelte, fing das Handy an zu piepen, doch er wusste, dass es schon zu spät war.

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Autorin / Autor: Moritz