Ich setze mich an die Klippe und schalte meine Musik an.
Jetzt warte ich bis Lied 22.
Meine Füße baumeln in der Luft, überm Meer.
Ich spüre die frische, kitzelnde Luft.
Sonnst besteht meine Welt nur aus grauen Schichten.
Aber heute ist alles anders.
Vor mir liegt ein blauer Himmel mit einer strahlenden Sonne.
Da unten, beim Felsen, steht das kleine Holzkreuz, du und ich haben es für unsere Mutter aufgestellt. Sie starb als wir sechs waren.
Das riss mir den Boden unter den Füßen weg.
Unsere Mutter hat immer alles für uns getan. Aber ab da an waren du und ich alleine. Diese Hölle, in die wir stürzten, wollte kein Ende nehmen.
Doch das letzte Jahr war wohl das beste meines Lebens.
Bis vor einem Monat nun auch du von mir gegangen bist.
Doch heute ist alles anders, wie gesagt, keine Last mehr, ich bin frei.
Ich brauche also nicht mehr warten und überspringe alle Lieder.
Piep, piep, piep.
Lied 22, „back to black“.
Mein Herz pocht, mein ganzer Körper wird warm.
3:52, Amy setzt das letzte „black“ an.
Ich drücke mich vom harten Felsen ab, stehe auf.
Und werfe mein Handy in die Weiten des salzigen Wassers.