Hausenthal. Das würde für Sara die nächsten zwei Jahre ihr zu Hause sein. Hausenthal ist ein Internat mitten im Nirgendwo von Hessen, das 20 km von jeglicher Zivilisation, Nachrichtenquelle und Funkmastanlage entfernt ist. Schließlich sollen die Schüler sich hier voll und ganz auf die Schule konzentrieren, denn an normalen Schulen sind sie schon gescheitert und das Internat ist ihre letzte Chance den Realschulabschluss zu erreichen. Wer in Hausenthal versagt, würde nicht noch eine Chance bekommen!

Sara ist froh, dass sie nicht die einzige ist, die zu Beginn des Schuljahrs der neunten Klasse in das Internat „einfährt“ (so nennen es die Schüler, die hier anzukommen, genau wie Verbrecher ihre Ankunft im Gefängnis nennen, was gar kein so großer Unterschied zu dieser Schule ist).

Mit ihr fährt auch Leo ein, mit dem sie sich von Anfang an durch diese Gemeinsamkeit verbunden fühlt und auch sehr gut versteht. Mit der Zeit leben sich die beiden in der neuen Schule ein und werden sogar auf ein Käsefondue des „Inneren Kreises“ eingeladen. So lernen die beiden Greg und seine Freunde kennen, die ihnen sofort sympathisch sind. Dieser Einladung folgen noch einige mehr, die sich aber immer mehr auf Leo eingrenzen. So wird Leo nach und nach zum besten Freund von Greg.

Ein paar Wochen später bekommt Sara Leo außerhalb des Unterrichts nicht mehr zu Gesicht und ist verwundert über den Wandel von Leo. Denn früher war er einfach der nette Leo mit dem man ausgelassen reden konnte, aber jetzt war er nur noch Musiker, nachdem er durch die Überredekunst von Greg ein kleines Konzert in der Schule gegeben hat, erzählt jedem der es hören will von seinen Idolen und spielte oft etwas vor, was er vorher kategorisch abgelehnt hatte. Außerdem ist er nur noch mit Greg unterwegs, ist dessen andere Hälfte, sein Schatten.

Sara sucht Ablenkung und kommt Ned immer näher, der auch zum Inneren Kreis gehört und mit Greg das Zimmer teilt. Doch durch eine Überraschungsdurchsuchung des Zimmers wird in Neds Schrank ein Päckchen Haschisch gefunden, was zum sofortigen Rausschmiss Neds führt. In der Zwischenzeit erfährt Leo immer mehr von Gregs Aktivitäten und stellt fest, dass er so gut wie alles im Schulstaat regelt. Er verleiht Geld, besorgt Alkohol und Drogen. Außerdem so scheint es, hat er gegen fast jeden etwas in der Hand, mit dem er die Person kontrollieren kann. Das gibt er Leo unmissverständlich zu verstehen, indem er sagt, dass es ihm genauso ergehen könnte wie Ned, wenn er sich von ihm abkapseln will.

Aber das Schuljahr ist nur noch ein Halbjahr lang, und diese Zeit könnte Leo Greg die Freundschaft noch vorspielen, denn Greg ist in der Zehnten und würde seinen Abschluss machen. Aber Greg entschließt sich zu verlängern, durch die Prüfung zu rasseln, um mit Leo noch das ganze nächste Schuljahr zu verbringen. Das aber hält Leo auf gar keinen Fall mehr durch. Denn Leo hat so gut wie kein Privatleben mehr und ist durch unsichtbare Seile an seinen neuen besten Freund gefesselt. Außerdem erkennt er, dass er sich ganz schön verändert, er diese Veränderung aber nicht mehr möchte, das Greg aber nicht zulassen würde. Er muss ihn irgendwie durch die Prüfung schmuggeln, aber wie?

Meine Meinung

Das Buch „Unter Freunden“ hat mir sehr gut gefallen und so hatte ich die knapp 300 Seiten nach zwei Tagen fertig gelesen. Denn ab der Hälfte, wenn dann die Handlung in Schwung gekommen ist, kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Auch die Charaktere haben mir sehr gut gefallen und so konnte ich mich in sie hineinversetzen. An den Erzählstil musste ich mich erst gewöhnen, denn eigentlich wird dir Geschichte aus Saras Sicht erzählt, aber sie muss immer wieder auf Leos Erinnerungen zurückgreifen, die er ihr später erzählt hat.

Fazit: Ein spannendes Buch über das Internatsleben, wie es hoffentlich nirgends wirklich ist.

*Erschienen im Arena-Verlag*

Den Roman direkt bei Libri bestellen!