Naomi & Ely - Die Liebe, die Freundschaft und alles dazwischen

Autoren: Rachel Cohn, David Levithan
Aus dem Amerikanischen von Bernadette Ott
Kurzweilige Tragigkomödie

Naomi & Ely Buchcover

Ely und Naomi sind seit ihrer Kindheit die besten Freunde. Er ist schwul, sie hetero – dummerweise verliebt Naomi sich trotzdem in ihn, während er ein Auge auf ihren Freund geworfen hat und schließlich mit ihm zusammenkommt. Die Freundschaft der beiden droht daran zu zerbrechen.

Es fällt mir schwer, dieses Buch zu beschreiben. Es ist frisch und stellenweise unterhaltsam, regt hin und wieder zum Schmunzeln an, aber das war’s eigentlich auch schon. Der Schreibstil hat mir nicht gefallen, besonders die Passagen, die aus Naomis Sicht geschildert werden, finde ich einfach viel zu kindisch. Überhaupt hat es mich gestört, dass das Buch aus der Perspektive so vieler verschiedener (z. T. sehr unbedeutender) Figuren geschildert wurde und einige der Nebenerzählungen fand ich sehr störend, unnötig und uninteressant (z. B. die Beziehungsprobleme von Robin & Robin, die zwischendurch mal kurz durchgekaut wurden, mit der eigentlichen Story aber nicht wirklich etwas zu tun hatten). Richtig sympathisch fand ich die beiden Hauptfiguren auch nicht, besonders Naomi kam ziemlich zickig und egoistisch rüber. Am enttäuschendsten war meiner Meinung nach jedoch das Ende. Naomi und Ely sind zwar wieder befreundet und finden die Situation gut, wie sie jetzt ist, aber dem Leser ist klar, dass die beiden nie mehr so ein enges Verhältnis haben werden wie früher; für mich wirkte die Schlussszene wie die Beschreibung einer zerstörten Freundschaft, nicht wie ein Happy End. Und irgendwie habe ich gar keine Ahnung, wie es überhaupt zu dem großen Streit zwischen Naomi und Ely kommen konnte. Dass Ely mit Naomis Freund geknutscht hat, war zwar der Auslöser, aber nicht der Grund – Naomi stand schon seit einer ganzen Weile auf Ely und kam nicht damit klar, dass sie für ihn nur seine beste Freundin war. Das finde ich dumm und ärgerlich, da Naomi sich seiner sexuellen Orientierung schließlich bewusst war.

Ich kann kein richtiges Fazit abgeben, weil es zwar vieles an diesem Buch gab, was mich gestört hat, es aber trotzdem insgesamt ganz unterhaltsam und kurzweilig war. Ich werde es wahrscheinlich nicht noch mal lesen, aber wer etwa im Alter zwischen 12 und 16 Jahren ist und auf Tragikomödien dieser Art steht, kann ja mal einen Blick auf „Naomi & Ely“ werfen.


*Erschienen bei cbt*

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Autorin / Autor: darksundance - Stand: 2. Februar 2009