Anderwelten

Autorin: Gabriele Münnix
Ein Buch, das zum Nachdenken und Philosphieren anregt

„Eine fabelhafte Einführung ins Philosophieren“ lautet der Untertitel von Gabriele Münnix’ Roman „Anderwelten“. Und tatsächlich finden sich lauter Fabeln in dem Buch. Lauter kurze Geschichten in der Geschichte, die die Geschwister Phil und Feli zum Denken anregen sollen. Die beiden müssen ihre Ferien bei den Großeltern verbringen und die haben keinen Fernseher. Sechs Wochen ohne die Flimmerkiste? Das können sich Phil und Feli eigentlich gar nicht vorstellen, doch dann finden sie auf dem Dachboden der Großeltern ein geheimnisvolles Buch, das Fabeln, ein Rätsel und Zitronensaft enthält, der eher zufällig zum Vorschein kommt. Durch all das fangen die beiden an nachzudenken –  über das Leben, über die Menschen über alles mögliche eben und sie beginnen zu philosophieren – obwohl sie Kinder sind und ihnen das viele doch gar nicht zugetraut hätten.

Gabriele Münnix hat ein Buch geschrieben, das Kinder zum Nachdenken anregt, genau wie die Kinder in der Geschichte. Denn auch wenn viele Erwachsenen das vielleicht denken mögen: Kinder sind nicht zu klein, zu blöd oder einfach noch nicht alt genug, um sich ihre Gedanken zu machen. Sie können das schon genauso wie die Großen.

Zwar handelt der Roman hauptsächlich von Phil und Feli, aber zwischenzeitlich kommt auch ihr Großvater zu Wort, beziehungsweise zu Gedanken, genauso wie ihre Großmutter und es werden Probleme aufgezeigt, die man oberflächlich gesehen vielleicht in dieser Familie gar nicht entdecken würde. Fast schon zärtlich werden sie in die Handlung eingewoben, denn nirgendwo gibt es Familien ohne Probleme – man sieht diese nur nicht immer gleich oder vielleicht auch gar nicht, wenn man nicht in den Köpfen der Menschen steckt, und trotzdem sind sie da und die Erwachsenen haben sie genauso wie die Kinder und denken genauso wie sie über alles nach.

„Anderwelten“ mag einem zunächst wie ein Kinderbuch erscheinen und natürlich sind es auch die Kinder, die mit den Fabeln zum Denken angeregt werden sollen, aber auch Jugendliche und Erwachsene können noch etwas lernen. Die einfachen Geschichten zeigen einem auf ganz simple Weise, was wichtig ist im Leben und sie sind sowohl für Kinder als auch für Erwachsene aktuell. Vielleicht kommt man so auch mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und besinnt sich auf das, was alle Menschen haben und geben können, es muss nicht immer kompliziert sein, auch wenn man das oft denkt. „Anderwelten“ führt einem das wieder für Augen und ist somit für alle Altersstufen geeignet.

*Erschienen bei dtv Reihe Hanser*

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Autorin / Autor: mondkuesschen - Stand: 30. Januar 2009