In „Shine“ geht es um die achtzehnjährige Frances, die eine dunkle Vergangenheit hat: Vor 11 Jahren brachte ihre psychisch kranke Mutter ihre drei kleinen Schwestern um. Kurz bevor sie auch Frances töten konnte, kam jemand zu Hilfe. Frances’ Mutter landete daraufhin im Gefängnis und sie selbst wurde von einer liebevollen Familie adoptiert, bei der sie noch immer lebt. Doch nun kommt unverhofft ein Brief ihrer leiblichen Mutter an, in dem diese ihre Tochter darum bittet, sie besuchen zu kommen – sie will „es zu Ende bringen“. Frances begibt sich also mit ihrem Freund Nix auf eine lange Reise und findet über einige Umwege den neuen Aufenthaltsort ihrer Mutter heraus, eine Nervenheilanstalt – beim Besuch kommt dann doch alles anders …

*Smpathische Hauptfiguren*
Die Charaktere sind sehr individuell und die Gespräche kommen glaubhaft rüber; es werden viele reale Namen und Ereignisse genannt – von Hello Kitty bis Hurrikan Katrina –, was ich immer wieder erfrischend finde, und auch Umgangssprache kommt des Öfteren vor und trägt ihren Teil zur Authentizität des Werks bei. An der ein oder anderen Stelle hätte vielleicht etwas mehr beschrieben werden können, aber das fiel hier nicht so sehr ins Gewicht. Ich fand es toll, dass die Hauptfiguren alle irgendwelche Eigenarten hatten, und dabei doch nicht zu skurril wirkten – das machte sie mir sympathisch. Was mich allerdings ein bisschen störte war, dass bei Frances und Nix irgendwie alles so schnell gehen musste (kaum, nachdem sie ihr erstes Date mit ihm hatte, drängte ihre beste Freundin sie schon dazu, ihm alle dunklen Geheimnisse zu erzählen); vielleicht wurde einem dieser Eindruck auch nur vermittelt, weil man manchmal einfach nicht wirklich wusste, wie viel Zeit zwischen den einzelnen Kapiteln lag.

*Spannend und unterhaltsam*
Alles in allem halte ich „Shine“ für ein gelungenes Jugendbuch, das hauptsächlich als Drama bezeichnet werden kann und sich zum Ende hin kurzzeitig des Krimi-Genres bedient. Spannend und auf jeden Fall unterhaltsam!

*Erschienen bei Ravensburger*