Voll

Autorin: Susanne Clay

Sitzendes Mädchen, Flasche als Schatten im Hintergrund

"Sie trinkt. Manchmal tagelang. Manchmal wochenlang. Sie klaut, sie lügt, sie hat schon drei Jobs geschmissen in den letzten vier Jahren." So erzählt die 15-jährige Joey von ihrer Mutter, die Alkoholikerin ist.

*Inhalt:*
Wiedermal steht für Joey eine neue Schule bevor. Der Grund: Ihre Mutter, sie ist Alkoholikerin und wurde schon des öfteren gefeuert. Joeys Vater lebt schon seit längerem nicht mehr bei ihnen. Joey hat schwer unter den Anfällen ihrer Mutter zu leiden. Immer wieder muss sie die Stütze für ihre Mutter sein, immer wieder tagelang auf sie acht geben, immer wieder Alkoholflaschen vor ihr verstecken. Auch in der neuen Stadt ist das nicht anders. Wie oft hat ihre Mutter ihr schon gesagt "Jetzt wird alles besser".
Die neue Schule gefällt ihr nicht. Für ihre Mitschüler interressiert sie sich nicht. Ihr wäre es nur peinlich, wenn sie von der Krankheit ihrer Mutter wüssten. Doch in der neuen Klasse ist ein Mädchen, Britta, das Mädchen mit den Grübchen. Sie kommt einfach so auf sie zu und redet mit ihr. Sie freunden sich an. Britta weiß noch nichts von der Alkoholsucht ihrer Mutter.
Plötzlich hat Joeys Mutter wiedermal einen Rückfall. Joey kommt eine ganze Woche nicht in die Schule, langsam macht sich Britta Sorgen. Als es Joeys Mutter besser geht, besucht sie Britta und erzählt ihr alles. Über die Alkoholsucht, über ihre schwere Kindheit, über ihren Vater und darüber, wie ihr Leben läuft. Britta hat Mitleid, und so entschliesen sich die beiden, gemeinsam heimlich in den Ferien ein paar Tage an die Nordsee zu fahren. Die Tage mit ihrer neuen besten Freundin Britta vergehen wie im Fluge, und Joey hat sich wunderbar erholt. Doch dann rufen sie zu Hause an. Joeys Mutter sagt, sie hätte mit Brittas Mutter geredet. Wird sich doch noch alles zum Guten wenden, und schafft Joeys Mutter den Gang zu den Anonymen Alkoholikern?

*Meine Meinung:*
Susanne Clay erzählt einfühlsam von Joeys Leben und der familiären Situation.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es wird einem nahe gebracht, wie es ist, die Tochter einer Alkoholikerin zu sein, man merkt an vielen Stellen oft, wie schwer es Joey mit der Sucht ihrer Mutter hat. Dadurch, dass das Buch in der Ich-Perspektive geschrieben ist, kann man sich noch besser in Joey hineinversetzen. Es ist ein aktuelles Thema, das es lohnt, sich damit auseinander zu setzen. Nur zu empfehlen!

Autorin / Autor: ryna - Stand: 12. Juni 2007