„Expedition Nachtland“ von Herbert Osenger ist ein Buch für junge Leser, die sich gerne von fremden Welten faszinieren lassen. Es geht um Sven, einen ganz normalen Großstadtjungen, der in den Ferien alleine zu Hause ist und eigentlich nicht so recht weiß, was er denn mit der nun sturmfreien Bude anfangen soll. Durch Zufall entdeckt er beim Blättern in einer 80 Jahre alten Tageszeitung eine Anzeige, in der nach furchtlosen jungen Männern gesucht wird. Kurz darauf stößt er in einer aktuellen Ausgabe der Zeitung auf dieselbe Anzeige, nur dass sie die Kontaktadresse, genauer gesagt die Telefonnummer leicht geändert hat.

Weil er ja sowieso nichts Besseres vor hat, und in der Anzeige eine reiche Belohnung für ein mehrtägiges Unterfangen versprochen wird, ruft Sven bei dem unbekannten Autor der Anzeige an. Die beiden vereinbaren ein Treffen für den nächsten Tag, und Sven ist gespannt, was ihn dort wohl erwarten wird. Am nächsten Tag begegnet er einem seltsamen Alten im Keller einer Villa, der ihm weismachen will, dass es eine Parallelwelt gibt, die er selbst „Nachtland“ genannt hat. Ziel der Mission soll es sein, aus diesem Nachtland etwas wiederzubeschaffen. Er sagt zu Sven, er solle es sich noch einmal gut überlegen, ob er wirklich ins Nachtland reisen will, aber wenn er sich dazu entschließen könnte, müsste er einen Strohhut mit einer breiten Krempe und zwei Regenschirme mitbringen. Einen Tag später, entgegen all dem, was Kinder doch sonst lernen („Du sollst nicht mit Fremden mitgehen! Und schon gar nicht mit seltsamen alten Männern in eine dubiose Parallelwelt reisen!) steht Sven mit Hut und Schirmen bewaffnet wieder vor der halb verfallenen Villa. Der Alte ist glücklich, dass er endlich einen waghalsigen jungen Mann gefunden hat, der ihn zu seiner Reise ins Nachtland begleitet. Und so verschwinden die beiden durch ein großes schwarzes Loch in der Wand des vermoderten Kellers…
Wenn es dich interessiert, wie es weitergeht, wenn du wissen willst, was der Alte im Nachtland sucht und wie Sven sich in dieser neuen Welt schlägt, dann musst du das Buch schon selber lesen. Aber eins noch vorweg, es werden dir dabei kleine Schoßhunde begegnen, die sich in Monster verwandeln, kleinwüchsige Barbiere, die ihren Opfern mit einer Rasierklinge den Hals durchschneiden wollen, alte Hexen, die eigentlich gut sind, ganz normale Pflanzen, die große magische Wirkungen haben, begegnen. Und was wohl aus den Regenschirmen wird???

Viel Spaß beim Lesen wünscht bunteblumen...