„Die Ministerpräsidentin“ geschrieben von Tore Tungodden kostet 11,90€ im nächsten Buchladen und dieses Geld auszugeben lohnt sich wirklich! Das Buch spielt in Norwegen und dort ist der Ministerpräsident das Staatsoberhaupt.

Hannah ist gerade 10 Jahre alt, als ihr Vater mit einer bahnbrechenden Idee heimkommt. Er erzählt, dass er den Auftrag hat, für die Partei „Stimme der Zukunft“ die Parteikampagne zu starten. Diese Partei will tatsächlich ein Kind als Spitzenkandidaten aufstellen. Und Hannahs Vater hat ihnen gleich die Idee unterbreitet, seine Tochter zu nehmen. Platt von dem gerade gehörten, bleibt dem 10-jähren Mädchen die Sprache im Halse stecken, sie ist doch wie alle anderen, trifft sich jeden Morgen mit ihrem besten Freund Fred am Schultor und geht dann wie jedes normale Kind zur Schule. Wieso gerade sie?!? Bald wird Hannah ins Fernsehen eingeladen, eine Live-Sendung, bei der sie mit den anderen Parteichefs sprechen soll, dabei wird sie aber völlig missachtet und hat den ganzen Abend nur wenig gesagt. Aber die Bevölkerung ist begeistert von dem Kind und ihr bester Freund macht schon Werbung für sie. Dabei weiß Hannah noch gar nicht, ob sie das alles überhaupt will. Sie kennt ja nicht mal den Parteigründer ihrer Partei und er kennt sie nicht. Aber ein Großteil der Bevölkerung will Hannah als Ministerpräsidentin. Die Wahl steht bald bevor, aber noch ist nicht geklärt, ob Hannah überhaupt als Spitzenkandidatin antreten darf, da dies bis zu diesem Zeitpunkt nicht verfassungskonform ist. Also ruft der gerade noch regierende Ministerpräsident eine Sondersitzung im Parlament zusammen. Die Abgeordneten sind fast vollständig gekommen. Hannah hat mit ihrem Vater auf der Besucherebene Platz genommen und die beiden verfolgen gespannt die Diskussion. Viele der Politiker sprechen sich plötzlich für Hannah aus, finden ein Kind könnte als Spitzenkandidatin antreten. Die meisten erzählen auch, dass sie Kinder haben und alle die Idee ganz toll finden, Kinder mitbestimmen zu lassen. Ein paar Einzelne sprechen sich gegen die Idee aus und bei der Abstimmung stimmen nur knapp 20 Leute gegen den Vorschlag. Es ist entschieden, Hannah darf bei der Wahl antreten und das alles hat sie Fred zu verdanken, der mit einem Plan die ganzen Abgeordneten dazu gebracht hat, für Hannah als Spitzenkandidatin zu stimmen. Das Mädchen rückt immer mehr in den Mittelpunkt. Nur noch zwei Tage bis zur Wahl und vor dem Wohnhaus des kleinen Mädchens drängen sich die Journalisten, Fotografen, Fernseh- und Radioteams. Hannah fühlt sich eingeengt. Jeder will mit Hannah sprechen, eine 10-jährige als Spitzenkandidatin, das wird in die Geschichte eingehen. Der Wahltag ist gekommen und alle sind gespannt und der Vater hofft verzweifelt darauf, dass Hannah gewinnt. Doch als tief in der Nacht die Ergebnisse der Wahl kommen sind alle schockiert. Hannah hat mit gut 350 Stimmen verloren. Am nächsten Morgen klingelt das Telefon und Hannahs Vater kommt mit einer neuen, unfassbaren Nachricht zu Hannah. Nun folgt ein Schock nach dem anderen.

*Locker, lustig, spannend!*
Das Buch ist in lockerer Sprache geschrieben, die einlädt auf die nächste Seite zu blättern. Die Geschichte ist spannend und leicht verständlich geschrieben. Hannahs bester Freund Fred bringt auch noch den nötigen Witz in die Geschichte. Ich finde, der erste Teil des Buches, d.h. vor der Wahl, ist zu lang gezogen und dafür der Rest zu knapp gehalten. Das Buch ist für (fast) jedes Alter zu empfehlen, für die Großen als lockere Bettlektüre und für die Kleinen als spannendes und lustiges Buch. Viel Spaß beim Lesen!