Mögt ihr Katzen genauso wie ich? Habt euch aber noch nie an ein Buch mit einer Katzengeschichte rangetraut, da ihr meintet, es handle nur über Wollknäuels, Milch und Katzenklos? Tja, dann habe ich hier wohl das perfekte Buch für euch!

*Die Story*
Der junge Kater Titus Tatz hat seit jeher mit seiner Familie im großen Haus der alten Komtess gelebt. Er ist schließlich eine reinrassige, mesopotamische Kurzhaar blau, der gar kein anderes Leben gebührt. Doch Titus sieht das ganz anders und lauscht den aufregenden Geschichten über Jalals Abenteuer nur zu gern. Jalal soll einst aus seiner Heimat Mesopotamien bis hierher gereist sein. Bei seiner Familie findet Titus wenig Verständnis für seine Abenteuerlust. Er möchte sich also schon fast mit seinem langweiligen Leben im Haus abfinden, als plötzlich ein Fremder mit zwei großen, schwarzen Katzen auftaucht. Titus erkennt sofort, dass sie nichts Gutes im Schilde führen und will seine Familie warnen. Doch der einzige, der ihm vertraut, ist der Alte Tatz. Nun geht es um Leben und Tod: Der Alte Tatz erzählt Titus von den Lehren Jalals, die mit der Zeit schon fast völlig in Vergessenheit geraten sind. Er muss sie nun wiederfinden und in der „Draußenwelt“, wie sie in der Familie Tatz genannt wird, Hilfe holen, um den Fremden zu vertreiben. Titus bleibt keine Wahl mehr. Die zwei schwarzen Katzen tauchen auf und der Alte Tatz versucht durch einen Kampf Zeit zu schinden. Doch wie soll er bloß diese riesige, scheinbar unüberwindbare Mauer hinaufklettern? Es scheint unmöglich, doch Titus fasst seinen ganzen Mut zusammen, spannt seine Muskeln und...

Hübsch, hübsch!

Normalerweise interessiert einen ja eher der Inhalt und das Bild auf dem Cover betrachtet man nur halbherzig, wenn man das Buch aufschlägt. Doch bei Titus Tatz kommt man gar nicht drum herum es sich anzuschauen, denn ein dunkler Hintergrund, auf dem ein großes bernsteinfarbiges Auge abgebildet ist, blickt einem entgegen. Erst nach einigem Betrachten erkennt man, dass es sich um einen halb abgebildeten Katzenkopf handelt, dessen leuchtendes Katzenauge einen geradezu einfängt. Und damit nicht genug! Denn das gesamte Buch ist zweifarbig bebildert. Diese wirklich sehr gelungenen Illustrationen stammen von Dave McKean. Sie unterstreichen die Handlung und Stimmung ungemein, sodass das Gefühl des Lesers sich gerade Mittendrin zu fühlen, verstärkt wird und einen laufend mitreißt. Ich persönlich liebe diese Bilder schon!

Sehr empfehlenswert!

Ich gebe zu, dass die Handlung meiner bescheidenen Meinung nach nicht wirklich die anspruchsvollste ist. So würde ich das Buch schon ab 10-12 Jahren empfehlen. Doch es ist schließlich nicht nur die Handlung, die das Buch ausmacht. Titus Tatz, im Original Varjak Paw, hat nämlich noch viel mehr zu bieten. Neben den wunderschönen Illustrationen Dave McKeans steckt noch einiges mehr hinter der Geschichte und das beweist nicht nur der renommierte Smarties Prize, den der Autor 2003 mit diesem Buch gewann. So bemerkt man mal hier, mal dort eine kleine, aber schlaue, versteckte Weisheit, die sich nicht nur auf das Leben eines kleinen Katers bezieht. Titus Tatz erlangt auf diese Art für mich einen ganz neuen Stellenwert, sodass es für Leseratten bzw. hierbei natürlich für Lesekatzen jeden Alters ein sehr gelungenes Buch ist!