Unter Wasser atmen

Autorin: Julie Orringer

Das Buch erzählt in insgesamt 9 unterschiedlichen Storys jeweils einen prägenden Ausschnitt aus der Kindheit eines Mädchens. Ich stelle hier 2 von diesen vor, die mir am besten gefallen haben:

*Isabel-Fisch*
Maddy nimmt mit ihren älteren Bruder Sage an einen Tauchkurse teil, an denen die Eltern sie angemeldet haben. Sie ist eigentlich gegen den Kurs, weil sie große Angst vor dem Wasser hat. Sage ärgert sie auch noch zusätzlich, womit Erinnerungen aufkommen. Fast wäre sie dort beim Kurs auch noch ertrunken... Der Ursprung dieser Angst liegt 6 Monate zurück - als Sage noch seine Freundin Isabel hatte. Isabel lud Maddy zum schwimmen in einen Pool mit anderen Freunden ein, in einer Anbaugegend (also eigentlich "illegal"^^). Auch wenn Sage dagegen war, kam Maddy mit. Ihr gefiel es dort auch, sie erzählten dort im Pool... als es plötzlich Alarm schlägt! Da einer der Freunde in eines der Häuser dort gestiegen ist, um auf Toilette zu gehen, ist der Alarm irgendwie angegangen -  das hieß für alle: schnell abhauen! Sie zogen sich schnell an, Isabel nahm Maddy schnell mit ins Auto und in der Eile haben sie auch Sage dort gelassen, der ja noch immer mit in eines der anderen Auto steigen konnte. Isabel fuhr vergnügt in einer ungeheuren Geschwindigkeit durch die leere Straße, schmiedete mit Maddy Pläne nach Chicago zu fahren. Während dieses Spaßes kommen sie aber vom Weg ab - das Auto fliegt im hohen Bogen in einen See. Maddy konnte sich noch gerade aus dem Auto befreien. Isabel ist ertrunken. Und auch 6 Monate nach diesem Unfall ist Sage sauer auf Maddy, die er dafür beschuldigt, genauso wie die anderen Freunde. Der Rest dieser Geschichte sagt, wie es weiter geht...

*Stationen des Kreuzwegs*
Lila war bei ihrer besten Freundin Carney zu Besuch, die bald ihre Kommunion feiern sollte. Zu dieser Kommunion sollte auch ihr Cousin kommen, von dem vieles erzählt wird, da er ein Kind der Liebe (ein Schwarzer) ist und seine Eltern keinen tollen Ruf haben. Bei der Kommunion taucht er dort auch auf, natürlich reden alle über ihn - doch das passt Carney gar nicht. Sie will, dass bei IHRER Kommunion über SIE gesprochen wird. Als sie, ihre Geschwister und Lila dann ein (Theater)spiel planen, die bei Carney beliebt sind, fragt Dale, der Schwarze, ob er mitspielen darf. Natürlich bekommt er gleich eine Abfuhr. Es ist ein Spiel mit Jesus, einer heiligen Veronika, Maria und so... und Carney meinte, Jesus war nicht schwarz. Als Dale aber das Gegenteil behauptet lässt Carney ihn nach kurzem Überlegen mitspielen. Doch das geht nicht gut aus - am Ende wird er an ein Kreuz aufgehangen und dort von Carney mit einen Stock geschlagen...

*Meine Meinung zum Buch*
Ich finde das Buch ist Geschmackssache. Ich mag mehr ganze Geschichten :) Doch dieses Buch ist nicht schlecht und gibt einen Anstoß zum Nachdenken über Gemeinheiten, Freuden des Lebens und mehr. Auch die Geschichten sind gut geschrieben und diese Ideen über den Verlauf und was darin passiert, kennt man kaum. Mich hat auf jeden Fall "Isabel-Fisch" berührt und "Stationen des Kreuzwegs" geschockt. Meine Zusammenfassung hört sich natürlich nicht mal halb so gut an, wie es im Buch ausführlich geschrieben wird!
Dieses Buch kann man gut mal "nebenbei" lesen, es ist ja auch aufgeteilt (9 Storys). Aber wie gesagt, ich mag lieber ganze Geschichten und würde mir ein Buch dieser Art - glaube ich - nicht nochmal kaufen!

Autorin / Autor: cayami - Stand: 26. August 2005