Daisy wird von ihrem Vater aus New York zu Verwandten nach England aufs Land geschickt – wegen „dem Krieg“. Dieser Krieg berührt das Leben von Daisy, ihrer Cousine und ihren Cousins zunächst kaum. Sie fühlt sich bei ihnen wohl und verliebt sich in ihren Cousin Edmond, der Krieg dagegen scheint weit weg und eher wie ein Spiel. Doch nach und nach bekommen auch die jungen Leute auf dem Land die Auswirkungen des Krieges zu spüren. Es wird eine Ausgangssperre verhängt, die Lebensmittel werden rationiert und schließlich werden die Mädchen und die Jungs getrennt und müssen die Farm verlassen. Nun sind sie mittendrin im Kriegsalltag, müssen zuschauen, wie Menschen erschossen werden, sind auf der Flucht, haben Hunger. Entgegen aller Erwartungen findet die Geschichte schließlich doch noch ein gutes Ende - aber auch ein sehr unerwartetes.

*Ein Krieg, der noch kommen könnte*
Das besondere an diesem Buch ist die Art des Krieges, in dem die Geschichte spielt. Zunächst war immer nur von „dem Krieg“ die Rede, sodass ich anfangs einfach davon ausgegangen bin, dass es sich um den Zweiten Weltkrieg handelt. Doch aufgrund der Benutzung von Handys und E-Mails in der Geschichte wurde mir schnell klar, dass das nicht sein kann – und dass es sich um einen fiktiven Krieg zwischen England und den USA handeln muss - oder auch noch weiteren Ländern, denn Hintergründe werden keinerlei gegeben. Also einem Krieg in unserer Zeit und in unserer Welt, nicht weit weg und irgendwie unwirklich – sowohl zeitlich als auch örtlich gesehen. Ein Krieg, dessen Wahrwerden unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich ist. Dieser Aspekt, dem ich noch in keinem Buch begegnet bin, hat mich sehr fasziniert. Denn solch ein Krieg ist in keinster Weise vergleichbar mit den Kriegen, die sich bisher in Europa abgespielt haben. Durch die moderne Technologie treten neue Probleme auf, an die man bei dem Wort „Krieg“ zunächst gar nicht denken würde, die aber durchaus eine logische Folge unserer heutigen Lebensweise sind.

*Fesselnd!*
Ich halte „So lebe ich jetzt“ für durchaus empfehlenswert, weil es ein Thema behandelt, das einem sonst kaum auf so einfache und unterhaltsame Art vermittelt wird, und da es nicht nur sehr fesselnd ist, sondern auch zum Nachdenken anregt. Zum Nachdenken über ein sehr wichtiges Thema.