*Die Handlung*
An Caitlin O’Korens sechzehntem Geburtstag verändert sich ihr Leben auf dramatische Weise, als sie feststellen muss, dass ihre zwei Jahre ältere Schwester Cassandra ohne jede Vorwarnung mit ihrem neuen Freund durchgebrannt ist. Ihre verzweifelten Eltern können nichts tun, da Cass mit 18 Jahren volljährig und somit laut Gesetz alt genug ist, derartige Entscheidungen selbst zu fällen. Caitlin hatte schon immer eine sehr enge Verbindung zu ihrer Schwester und fühlt nun so etwas wie eine innere Leere in sich, gleichzeitig aber hofft sie, endlich einmal im Mittelpunkt und nicht mehr länger im Schatten der scheinbar perfekten Cass stehen zu müssen. Auf der Suche nach Beachtung trifft sie Rogerson Biscoe, einen Typen, der offenbar anders ist als alle Jungs, denen Caitlin bisher begegnet ist; in seiner Gegenwart fühlt sie sich wertvoll und geliebt. Aber nachdem sie einen Einblick in sein Familienleben gewonnen hat, lernt Caitlin sehr schnell Rogersons andere Seite kennen – er beginnt, sie zu schlagen...

*Der Stil*
Ganz ehrlich: Es gibt kein Buch, dessen Stil mir bisher besser gefiel als der des diesen. Er ist reif, aber nicht spießig, mit einem Touch Poesie und eindrucksvollen Vergleichen. Die Autorin schreibt sehr eindringlich, verschwendet aber keine unnützen Worte – man könnte, ginge man nach der Beschreibung auf der Rückseite des Buchs, meinen, die Hauptfigur sei die ganze Zeit nur mit ihrem inneren Konflikt beschäftigt, tatsächlich aber schlägt sie sich ziemlich tapfer. Nicht nur sie (die gegen meine Erwartungen nicht eine der üblichen braven Hauptpersonen ist, immer auf der Seite des Gesetzes, sondern sogar raucht und kifft), sondern auch die anderen Figuren des Buches finde ich außerdem sehr interessant und abwechslungsreich.

*Meine Meinung*
Absolut lesenswert! Das Buch steckt voll von Emotionen und wurde verfasst von einer jungen, aber sehr erfahren zu sein scheinenden Autorin, von der ich hoffe, noch mehr Bücher in die Hände bekommen zu können. Wie gesagt, der Stil ist recht gepflegt und deshalb stechen einem auch nicht auf jeder Seite Schimpfwörter entgegen, was bei Jugendlichen eigentlich des öfteren der Fall ist und somit die Authentizität ein wenig beeinträchtigt, aber schließlich handelt es sich ja um einen Roman – und zwar um einen überaus guten, wie ich nochmals betonen möchte!