Der Herr des Traumreichs
Autorin: Sara Douglass
Klassischer Fantasyroman mit Atmosphäre
Garth ist wie sein Vater ein Heiler und in der Lage, durch Hand auflegen Schmerzen zu lindern und Wunden zu heilen. Einmal im Jahr müssen die Heiler Escators in die Glomm-Minen, um die dort vor sich hin vegetierenden Strafgefangenen zu pflegen - denn die Förderquote für Glomm muss aufrecht erhalten werden. Auf dem Weg zu den schrecklichen Glomm-Minen machen Garth und sein Vater Baxtor noch einen Abstecher zu dem guten und gerechten König Cavor, der eine schlimme Wunde am Arm hat, die einfach nicht verheilen will. Nämlich dort, wo er das Mal des Manteceros trägt, das Königsmal, dass der Herr der Träume demjenigen auf den Arm zeichnet, der der rechte König ist. Der eigentliche Thronfolger verschwand als junger Mann plötzlich von einer Jagd - ein Waldhüter findet später ein paar Knochen und den Herrscherring, Maximilian wird für tot erklärt. So kann Cavor als entfernter Verwandter des Königs den Thron in Anspruch nehmen.
In den Glomm-Minen trifft Garth auf einen Gefangenen, den er mit seinen Händen zu heilen versucht. Als er ihm die Hände auf den vernarbten Arm legt, fühlt er etwas, das sein ganzes Leben über den Haufen wirft und einen Plan in ihm reifen lässt. Als er nach einem Jahr wieder in die Glomm-Minen kommt, hat er in der Zwischenzeit einiges erlebt und Vorkehrungen getroffen. Mit Hilfe der Sumpffrauen und schließlich der Hilfe des merkwürdigen und unbeholfen wirkenden Manteceros sorgt Garth dafür, dass ein vor langer Zeit begangenes Unrecht wieder gut gemacht wird.
Atmosphärisch, spannend, beklemmend
Das Buch war sehr spannend und atmosphärisch, ich habe es nur ungern aus der Hand gelegt, weil es sich wirklich gut liest. Gefallen hat mir, dass es zwar einerseits eine fantastische Welt war, die auch altertümelnd daherkam, aber irgendwie war es auch eine moderne Welt - mit finsteren Bergwerken und stählernen Aufzügen. Eine Welt, die auch zur Zeit der Industrialisierung oder heute spielen könnte (und die guten alten Händeaufleger gibt es ja immer noch **gg**). Überhaupt fand ich das ganze Ambiente in den Glomm-Minen so richtig schön beklemmend. Weniger gelunden fand ich den etwas stofftierartigen Knuddel-Manteceros, der ja nun der Herr des Traumreichs sein sollte aber irgendwie nur unfreiwillig komisch, unentschlossen und lächerlich wirkte.
Insgesamt aber war es eine fantasievolle, spannende Verschwörungs- und Thronraubgeschichte mit vielen Narben, eitrigen Wunden, mysteriösen schönen Magierinnen und unbesiegbaren edlen Recken ;-). Also mit allen Zutaten, die ein richtiger Fantasy-Roman braucht. Fazit: Empfehlenswert!
Autorin / Autor: luthien - Stand: 31. Mai 2005