Upgecycelt – Das zweite Leben der Dinge
Andrea Pitschmann hat eine Mitmachausstellung im Um-Welthaus Aalen organisiert, die nun als Wanderausstellung gemietet werden kann
Andrea Pitschmann ist selbstständige Webdesignerin/-entwicklerin, Mitglied beim Kollegium Kommunikation, einem Netzwerk von Kreativen, die im Bereich Bildung und Kultur tätig sind und sie ist beim Bund für Umwelt und Naturschutz BUND aktiv. Ein Thema, das sie schon lange beschäftigt, ist Nachhaltigkeit. Als Biologin hat sie sich damit bereits im Studium beschäftigt, als Designerin nähert sie sich von einer anderen Seite. Über diesen Prozess schreibt sie einen Blog (http://upcycling.andreapitschmann.de/) und hält an verschiedenen Orten Vorträge. 2016 eröffnete sie mit ihrem Kollegen Andreas Wenzel im Aalener Um-Welthaus eine Ausstellung zum Thema Upcycling, die Objekte einiger regionaler Upcycling-DesignerInnen sowie aus dem Sortiment des Weltladens Aalen aus unterschiedlichen Materialien präsentierte. Auch Projekte wie die Schülerschmiede der Hermann Hesse Schule Aalen und das edelwerk des Sozialunternehmens a.l.s.o. aus Schwäbisch Gmünd sind dabei vertreten. LizzyNet erzählt sie, wie es dazu kam...
Große Resonanz und engagierte LehrerInnen, die das Thema Nachhaltigkeit auch fächerübergreifend behandelt haben
Als wir im Frühjahr 2016 beschlossen, zum Jahresende eine Upcycling-Ausstellung im Foyer des Um-Welthauses in Aalen (Baden-Württemberg) zu machen, ahnten wir noch nicht, was für eine große Resonanz diese Idee haben würde. Ab sofort wollten wir in unseren Workshops und Kursen auf die geplante Ausstellung hinweisen und unsere TeilnehmerInnen bitten, uns die praktischen Ergebnisse unserer Kurse leihweise für die Ausstellung zu überlassen. Ergänzen wollten wir das Ganze mit unseren eigenen Werken sowie thematisch passenden Leihgaben aus dem Weltladen, dem Kleinod (Kunst.Hand.Werk) und dem Edelwerk (Holzwerkstatt eines Sozialunternehmens).
Je näher der Ausstellungs-Termin rückte, desto mehr Interessenten meldeten sich. SchülerInnen boten Klanginstrumente, eine Schülerfirma Geldbörsen, ein ehemaliger Goldschmied seine Leuchttürme, Senioren ihre fragilen Kunstobjekte und eine Künstlerin ihre aus Großmutters Bettwäsche gefertigte Modelinie an. Selbst Zigarrenkisten wanderten als umgebaute Nistkästen mit in die Ausstellung. Auch während die Ausstellung schon lief wurden uns noch weitere Ausstellungsstücke angeboten.
Wir haben zahlreiche Führungen für Schulklassen angeboten und dabei festgestellt, dass das Thema bereits bei GrundschülerInnen auf reges Interesse stieß, die teilweise über ein erstaunliches Wissen verfügten. Eine wichtige Rolle spielen neben dem Elternhaus die engagierten LehrerInnen, die das Thema Nachhaltigkeit auch fächerübergreifend behandelt haben. Es war für uns als MacherInnen eine sehr ermutigende Erfahrung.
Die örtliche Presse berichtete ausführlich, der SWR sowie Regio-TV drehten kurze Beiträge mit uns und im Radio lief ein Interview. Am Ende zogen wir das Fazit, dass wir 2019 wieder eine Upcycling-Ausstellung machen möchten. Diesmal von Anfang an als Mitmach-Ausstellung konzipiert. Im Nachgang haben wir unsere Erfahrungen in das Konzept einer Mitmach-Wander-Ausstellung fließen lassen und bieten dieses interessierten Gemeinden und Organisationen an (nähere Informationen dazu gibt es im Flyer unten).
Autorin / Autor: Andrea Pitschmann - Stand: Mai 2017