Das Buch Kill von Mats Wahl, handelt von den Ermittlungen um eine gestohlene Polizeiwaffe und eine Schießerei in einer Schule, die für zwei Schüler tödlich endet. Es beschäftigt sich mit der Problematik von Jugendkriminalität und den wenigen Mitteln, die für Aktionen dagegen zu Verfügung stehen.
*Worum geht es?*
Als Kriminalkommissar Fors den Lebensmittelladen „Lymans Eck“ verlässt, wird er überfallen. Drei Jugendliche schlagen ihn zusammen und klauen seine Brieftasche und seine Dienstwaffe. Kurz darauf fallen in der Vikingasschule fünf Schüsse. Zwei von ihnen waren tödlich, und zunächst fehlt jede Spur von dem Täter. Nach und nach setzt sich alles in den Ermittlungen wie ein Puzzle zusammen und Zusammenhänge zwischen dem Überfall auf Fors und den Schüssen in der Schule werden aufgedeckt, sodass am Ende alle Fäden zusammen laufen können und alle Täter gefasst werden.
*Hintergründe*
Der Krimi spielt in Schweden. Dort gibt es wie auch in Deutschland viele Lücken in den Mitteln der Polizei, welche die Ermittlungen stark erschweren. Immer wieder ärgern sich die Beteiligten darüber, und eine Ministerin macht Versprechungen, die wahrscheinlich eh nicht eingehalten werden. Sie sollen nur die Presse füttern, die in dem Buch auch nicht zu kurz kommt. Es wird deutlich, wie manche Journalisten arbeiten. Vor allem aber geht es um das große Problem der Jugendkriminalität. Ein Fall, bei dem keiner so recht unschuldig ist, denn auch der Täter hatte seine Gründe, doch diese kosteten zwei wirklich unschuldige Kinder das Leben. Ein Satz dieses Buches, der mich wirklich beeindruckt hat, war: „Wenn kleine Kinder wissen, dass sie sterben müssen, haben sie keine Angst vorm Tod, denn sie können ihn sich nicht vorstellen. Kleine Kinder, die wissen, dass sie sterben müssen, haben Angst, allein gelassen zu werden.“ Es ist ein Satz, der direkt am Anfang des Buches steht und sich mir ins Gedächtnis gebohrt hat, wie viele andere Dinge in diesem Buch auch.
*Meine Meinung*
Allerdings ist es nichts für ungeduldige Leser, denn der Stil ist in den ersten siebzig Seiten alles andere als gut, und auch an Spannung mangelt es. Doch wer diesen ehr mauen Teil des Buches überwunden hat, den erwartet die interessante und gut gemachte Beschreibung über die Ermittlungen, bei denen auch das Menschliche seinen Platz findet. Es wird von Seite zu Seite spannender, und gegen Ende konnte ich meine Finger nicht mehr davon lassen. Gefallen haben mir vor allem die Pressekonferenzen, die das ernste und oft auch traurige Buch zwischendurch ein bisschen auflockern, denn die Grundgeschichte ist packend und mitleiderregend. Dieses Buch ist allerdings nichts für Fantasy-Freunde, aber wer Geduld und ein Hang zu realistischen Geschichten hat, sollte es sich nicht entgehen lassen, denn der Autor bringt geschickt seine Ansichten zum Thema rein, die aber auch dem Leser noch Platz zur eigenen Meinungsbildung lassen.