Spiegelverkehrt

Ein Buch, dass viele Geschwister mit dem "Herzen lesen" sollten.

Das Buch „Spiegelverkehrt“ handelt von zwei Schwestern, nämlich Megan und Sarah. Wer hier an die vertraute Geschwisterliebe denkt, liegt vollkommen falsch. Denn Megan und Sarah haben einfach nichts gemein. Während Megan sich immer wieder in ihre eigene Welt zurückzieht und von keinem wirklich beachtet wird, steht Sarah im Mittelpunkt der Anerkennung. Sarah ist immer die Gute, Liebe und Nette, die alles schafft. Dabei wünscht sich Megan eigentlich nichts mehr als die Annerkennung ihrer Familie, ihrer Freunde und einfach nicht immer im Schatten ihrer Schwester zu stehen. Doch Megan kann nicht einsehen, dass ihre Schwester vielleicht nicht die ist, die sie sein möchte. Nun beschreibt das Buch die Seite von Sarah und bringt eine überraschende Wendung – denn nun wird beschrieben, wie es ist, immer im Mittelpunkt zu stehen. Sarah ist nicht immer vom Glück verfolgt, sondern bringt sehr große Opfer dafür. Und eigentlich ist keiner zufrieden… Megan, mit ihrer Rolle im Schatten und Sarah, mit ihrem verstörten zweiten Gesicht.

*Meine Meinung*
Ich finde, das Buch zeigt die Wahrheit. Auch ich habe immer wieder das leichte Gefühl, ich wäre im Nachteil und meine Schwester wäre die Liebe, Nette und Tolle. Klar, es ist nicht so extrem wie bei den Schwestern Megan und Sarah, aber es kommt schon ziemlich nah daran. Auch ich brauchte lange, um damit fertig zu werden, dass meine Schwester besser wäre. Und wieder ist es so wie bei Megan und Sarah – mit der Zeit habe ich verstanden, dass meine Schwester nicht unbedingt das tolle und bewunderte Leben führt, sondern noch eine zweite Wahrheit hatte und dass es ihr sehr schwer fällt, so zu leben. Ich denke fast alle Geschwister durchleben so eine Art Phase, in der sie nicht wissen, ob es sich wirklich lohnt, entweder immer im Schatten zu stehen, oder immer im Mittelpunkt. Wer im Schatten steht, kommt sich natürlich immer benachteiligt vor, aber wer im Mittelpunkt steht, weiß, dass man immer lieb und freundlich sein muss und nie richtig ausrasten darf. Aber eins ist sicher: Irgendwann ist diese Phase vorbei. Ich denke deshalb auf jeden Fall, dass man sich dieses Buch durchlesen sollte und unbedingt über die Handlung nachdenken sollte. Wer diese Probleme nicht hat, der muss es nun nicht wirklich „mit dem Herzen“ lesen, aber trotzdem gibt es einen tollen Einblick in das Leben, von eigentlich ganz normalen Geschwistern. Ich hatte, wie schon gesagt, dieses Problem und weiß nun viel besser darüber Bescheid, dass es nicht wirklich ein Unterschied ist, im Schatten oder im Mittelpunkt zu stehen. Ich hoffe mit meiner Meinung kann ich viele dazu bewegen, ein wenig umzudenken. Karen McCombie beschreibt die Welt der zwei Schwestern ziemlich interessant und realistisch. Eigentlich muss man weiter lesen, um genau zu wissen, ob sich selbst die verschiedensten Personen ändern können. Ich finde es toll, dass eine Autorin auch mal so ein Problem in Angriff nimmt. Auf jeden Fall möchte ich sehr gerne wieder mal ein Buch von Karen McCombie lesen…

Autorin / Autor: supergirl200089 - Stand: 21. April 2004