Die Geschichte
Andrew ist Schüler auf dem New Inn, einem Internat in London. Er ist unsterblich verliebt in Margaret, ein wohlhabendes Mädchen, dessen Vater ihre Freundschaft verbietet. Dennoch treffen sich Andrew und Margaret fast täglich und reden heimlich über allerlei Dinge. Auch über die Selbstmorde, die in letzter Zeit geschehen: Junge Schüler nehmen sich das Leben und hinterlassen merkwürdige Abschiedsbriefe, in denen steht, sie haben den Glauben an Gott verloren und ihr Leben mache keinen Sinn mehr. Während Margarets Vater sich zusammen mit einigen Leuten, Bischöfen, Stadträten und dem Schulleiter des New Inn, mit den Todesfällen beschäftigen und die „Atheismuskommission“ gründen, forschen Andrew und seine Freunde auf ihre Weise: Sie treffen sich heimlich, beobachten verdächtige Menschen, … bis plötzlich ein Mann auftaucht. Gregor, einer von Andrews Freunden, sagt, es sei sein Patenonkel, Charles, ein anderer, wird von ihm verängstigt und belästigt, und Andrew sieht diesen Unbekannten häufig hinter ihm und Margaret herschleichen ... Dann, nach einem weiteren Treffen, werden sie entdeckt: Andrew wird verletzt und Margaret von ihrem eigenen Vater im Kerker eingesperrt. Nach einem Mordversuch auf Andrew, dem Tod Gregors und anderen Ereignissen, endet das Buch etwas abrupt.
*Meine Meinung*
Im Großen und Ganzen finde ich das Buch einigermaßen gut, allerdings hat mich der Schreibstil ein wenig verwirrt: An manchen Stellen ist es eindrucksvoll und ausführlich geschrieben, andere Teile sind ungewöhnlich simpel. Außerdem finde ich, dass man aus den beiden Themen, der Liebe Andrews und Margarets und den Morden, besser zwei Geschichten hätte machen können, die unabhängig voneinander verlaufen. Ich finde, wenn sie zusammenkommen, verliert jede der beiden an Ausdruck. Hinzu kommt, dass ich den Sinn des Buches nicht verstehe. Warum müssen so viele Menschen sterben, nur damit man sieht, dass ohne Gott kein Leben ist? Mir ist auch aufgefallen, dass am Anfang sehr viele Gedanken über Gott stehen, zum Schluss aber fast überhaupt keine mehr. Es wird davon gesprochen, dass Gott alles erschaffen hat, und Andrew macht sich Gedanken darüber, warum Gott Margaret so einen Vater gegeben hat – kein Schriftsteller würde so viel über den Glauben schreiben, wenn es nicht im Buch auch darum ginge. Merkwürdig ist aber, dass es am Ende nicht mehr erwähnt wird. Ich habe allerdings auch schon einmal ein Buch von Jürgen Seidel gelesen, „Die Kopfrechnerin“, das ich um einiges besser fand: Vielleicht hatte ich deshalb zu hohe Erwartungen. Jedenfalls ist man nach dem Buch ganz schön deprimiert...