Das Ende der Stille
Autorin: Ulricke Kuckero
Ein schönes Buch über ein verträumtes, aber weltfremdes Mädchen
Stille. Anders kennt es Antonia nicht. Für sie war es bisher nicht schlimm, dass Silvester einem Trauertag gleich war. Doch plötzlich ist da etwas vor ihr, vor dem sie nicht fliehen kann, weil es sie magisch anzieht. Und jetzt ist sie hier. Kalt und glatt liegt der Schlüssel in Antonias Hand. Er öffnet das Tor zu einem Raum, in dem Haus ihrer Großmutter, den ihre Familie wie einen Schatz hütet, der immer im Verborgenen bleiben soll und von dem keiner erfahren soll. Doch jetzt hat Antonia den Schlüssel und vor ihr steht ein Klavier. Ein Klavier, obwohl die Musik in Antonias Familie wie eine Sünde ist. Mutter, Tante und Oma fangen an zu weinen, sobald ein Song aus dem Radio ertönt. Freunde und Unbeschwertheit haben hier nichts zu suchen. Langsam fängt Antonia an zu spielen. Sie lässt ihre Finger über die Tasten gleiten und weiß, dass sie immer wieder hier herkommen wird, um auf dem Klavier zu spielen. Denn noch viele Fragen sind offen: Warum steht das Klavier in diesem Raum? Warum darf man in ihrer Familie keine Musik hören? Und wer ist das auf den alten Photos, die sie findet? In diesem Moment weiß Antonia, dass ein Ende kommen wird. Das Ende der Stille. Eine Geschichte über ein junges Mädchen, das ihre Freude zur Musik entdeckt, obwohl genau das ihr verschlossen bleiben soll.
Die Autorin Ulricke Kuckero wurde in Bremen geboren und erhielt schon als Kind Klavierunterricht. Heute ist sie Grundschullehrerin, hat selbst ein Klavier und spielt auch immer noch darauf und schreibt neben ihrer Arbeit Kinder- und natürlich auch Jungendbücher. Ich finde das Buch wirklich schön, weil es zeigt dass die Welt nicht nur aus Popmusik, sondern auch aus Klassik bestehen kann. Mir tut die Hauptperson jedoch irgendwie leid: Sie verliert ihre einzige Freundin, weil ihr die Musik wichtiger ist. Zuerst dachte ich, was für eine dumme Freundin, aber irgendwie wurde mir klar, dass es einfach nicht realistisch ist, keine Ahnung von Popmusik oder Liebe zu haben und das die Freundin völlig Recht hatte. Antonia wird immer als ein sehr verträumtes Mädchen beschrieben und sie passt genau in diese Welt der Klassik rein. Aus ihrer Familie wird man überhaupt nicht schlau. Zum einen möchte ihre Oma, dass sie weiß, was es mit dem Klavier auf sich hat, aber andererseits will sie nicht darüber sprechen. Ein gutes Buch, obwohl ein bisschen viel Wirbel um wenig gemacht wird!