Helena Janeczek - Essen
Wenn Essen alle Gedanken bestimmt
In dem Roman "Essen" von Helena Janeczek, geht es, wie der Titel schon sagt, ums Essen. Aber nicht wie man jetzt denken könnte, dass das gesamte Buch sich nur um Essen dreht, nein! Es geht viel mehr darum, wie das Essen das Leben bestimmen kann. Viele Mädchen kennen es bestimmt jetzt schon, dass sie auf alles achten müssen, was sie essen, weil sie vielleicht nicht so einen guten Stoffwechsel haben wie andere. In diesem Buch geht es um zwei Frauen, deren bisheriges Leben nur vom Essen bestimmt wurde. Alles, was ihnen aus ihrer Vergangenheit einfällt, hat irgendwo mit Essen zutun, auch wenn es nur unterschwellig hervor kommt. Beide haben Bulimie und Magersucht, jedoch mag es keine zugeben. Doch so eine Essstörung schleicht sich ganz langsam an, und irgendwann ist man so weit, dass man sie nicht mehr kontrollieren kann. Der Kampf wird in diesem Buch sehr gut beschrieben, indem auch gesagt wird, dass jeder, der eine Essstörung hat, nicht unbedingt dünn ist. In den Leben der Frauen gibt es auch Momente, in denen sie eigentlich recht normal, oder sogar ein bisschen zu viel wiegen. Jedoch sollte man sich dadurch nicht täuschen lassen, denn die Krankheit ist noch lange nicht besiegt. Das müssen die Beiden auch recht schnell feststellen, gestehen sich es aber selber nie ein.
*Meine Meinung*
Das Buch ist erst ein bisschen gewöhnungsbedürftig, da es von vielen kleinen, aber auch einer großen Geschichte handelt. Es wird immer von der Gegenwart in die Vergangenheit gesprungen und zurück. Was dem Leser einfach klar machen soll, dass viele Erinnerungen der Vergangenheit hauptsächlich ans Essen gebunden sind.
Das Buch ist wirklich interessant, vor allem, weil man sich selber in manchen Situationen wieder findet, in denen man sich auch mehr Gedanken über das Essen macht, als man sollte. Es werden auch immer wieder Bezüge zu der Gesellschaft gezogen, und was diese mit dem Thema Essen zutun hat. Ein Buch für jemand, der wirklich mal hinter die Kulissen dieses Themas schauen will.
Autorin / Autor:
melodie - Stand: 28. Januar 2004